'Exile and religious Identity in early modern Europe - Flucht und Identität. Die religiösen Flüchtlingsgemeinschaften im frühneuzeitlichen Europa.'
Mi., 28. - Fr., 30. Juni. 2017
Die im 16. Jahrhundert entstandene religiöse Diversität hat die europäischen Gesellschaften zutiefst erschüttert. Der Riss innerhalb der `christlichen Welt´ machte es unumgänglich, die Rolle der Kirche in der Gesellschaft neu zu definieren und löste zudem massive religiös motivierte Gewalt innerhalb Gesellschaften und zwischen Staaten aus. Das hat hunderttausende Menschen veranlasst und gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und anderswo Zuflucht zu suchen. Flucht und Migration wurden somit ein hervorstechendes Merkmal der religiösen und sozialen Geschichte des frühmodernen Europa.
Während der letzten Jahrzehnte sind Flucht und Migration Zentralthemen der Forschung geworden. Historiker/innen analysierten, wie sich unterschiedliche Immigrantengemeinschaften in verschiedenen Ländern etabliert haben und dort mit neuen und bisher fremden Nachbarn zusammenlebten. Diese Forschungen haben u.a verdeutlicht, welche wirtschaftlichen Beiträge diese Gemeinschaften leisteten und wie das Exil auch die Identität mancher religiöser Gruppen geprägt hat. In diesen meist lokal und regional ausgerichteten Studien wurde vor allem die soziale Geschichte der Flüchtlinge untersucht.
Daneben haben einige Untersuchungen insbesondere den Zusammenhang zwischen Flucht und Konfessionalisierung im Fokus. Auffallend ist jedoch, dass in der Forschung sowohl die konfessionellen als auch die disziplinären Grenzen noch deutlich zu erkennen sind.
Erst in jüngster Zeit finden sich erfreulicherweise Ansätze , diese disziplinären und konfessionellen Grenzen zu überwinden. Dies geschieht insbesondere dadurch, dass Migrationsforscher/innen in komparativer Methodik das Phänomen der Migration untersuchen. Die Emder Konferenz „Flucht und Identität“ macht es sich daher zur Aufgabe, diese Versuche weiter voran zu treiben und die Migration aus einer komparativen und interdisziplinären Perspektive heraus zu untersuchen. Zudem erhalten methodische Fragen bei der anzugehenden Analyse des Phänomens Migration einen eigenen Platz in der Konferenz.
Hier finden Sie den Flyer mit dem Programm
sowie das Anmeldeformular
Die Tagung wird finanziell durch die Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.
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