"Der Heilige Geist ist keine Zimmerlinde, vielmehr vergleicht die Schrift ihn mit dem Winde." (Kurt Marti 2000). In den biblischen Wörtern für Geist, "ruach" und "pneuma", klingen "Wind", "Atem", "Hauch". Bewegungen und Leben:
"Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser." (1. Mose 1,2). – "Wohin soll ich gehen vor deinem Geist ...?" (Psalm 139,7). – "Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." (Joh 4,24).
"Gott ist Geist" und "Der Geist weht, wo er will" (vgl. Joh 3,8) – das ist die Freiheit Gottes. Doch diese Freiheit Gottes in seinem Geist ist nicht zu verwechseln mit Willkür. Der Geist Gottes ist der Geist des Gottes Israels und der Geist Jesu Christi, der Geist, der sein Volk aus dem Sklavenhaus Ägyptens befreit und die Gebote schenkt, der Geist, der Tote auferweckt.
Den Geist Gottes nennt alte christliche Tradition den Heiligen Geist. "Heilig" heißt: "reserviert für Gott" (Eberhard Busch).
"Der Heilige Geist ist nichts Anderes als eine bestimmte Beziehung des Wortes zum Menschen. Es geht in der Ausgiessung des Heiligen Geistes an Pfingsten um eine Bewegung - pneuma heisst Wind - von Christus zum Menschen hin. Er hauchte sie an: 'Nehmt hin den Heiligen Geist!' Christen sind solche von Christus Angehauchte. Man kann also in einer Hinsicht nicht nüchtern genugenug vom Heiligen Geist reden. Es geht um die Beteiligung des Menschen am Wort und Werk Christi." Karl Barth, in: Dogmatik im Grundriss, 1947, TVZ 1987, 162.)