Früh, bereits im 4. Jahrtausend v. Chr., wurde es entdeckt und genutzt, vornehmlich für Luxusgüter wie Schmuck und andere Ziergegenstände sowie als Zahlungsmittel. Bis heute ist das hebräische Wort für Silber „kaesaef“ in Israel auch das Wort für „Geld“.
Die Bibel schildert an über 400 Stellen das Edelmetall in seinen unterschiedlichen Funktionen:
Aber nicht nur mit Götzen, sondern auch mit dem verehrten Gott wird Silber in Verbindung gebracht. Indigene Völker Mexikos nennen Silber den „weißen Götterkot“. Die Bibel geht theologisch noch weiter: In einer Metapher wird Gott selbst zu Silber und Gold. Elifas empfiehlt Hiob, sich zu dem Allmächtigen zu bekehren, „wenn du umkehrst zu Schaddai, wirst du aufgerichtet ... dann wird Schaddai dein Golderz sein und strahlendes Silber für dich.“ (Hiob 22,25) Und Gottes eigene Worte sind im Psalm „lautere Worte, Silber, im Schmelztiegel geläutert, von Erde gereinigt siebenfach.“ (Psalm 12,7)
Silber darf jedoch nicht überbewertet werden, betont die Bibel immer wieder. Den Wert des Silbers übertreffen selbstverständlich die Weisheit und der Verstand. Sie zu erwerben ist wertvoller als Silber (Sprüche 3,14; 16,16) – eine banale Erkenntnis, wie selbst Jack Sparrow weiß: „Nicht jeder Schatz besteht aus Silber und Gold“.
Doch die Faszination des schönen Metalls bleibt. Verlockend sei es für die Menschen, so sagt es der Koran (Sure 3,14), „das zu lieben, wonach es sie gelüstet: ob Frauen, Söhne oder aufgehäufte Gold- und Silberschätze“.
Des Menschen Gier nach Silber, gar sein Verlangen, lustvoll Krieg um seines Willen zu führen, diesen Makel kennt auch König David und bittet, Gott möge sich mächtig erweisen, Menschen davon abzuhalten (Psalm 68,31). Aber wer kann schon gänzlich der Schönheit des Silberglanzes widerstehen? Selbst schmuckloses Reformiertentum ist ihm erlegen, wie der schöne Brotteller fürs Abendmahl zeigt: