Melanchthons Loci von 1521 bzw. 1522 hatte Calvin bereits gekannt, als er ihn auf der Frankfurter Fürstenversammlung 1539 persönlich kennen lernte und Freundschaft mit ihm schloss. Später trafen sich die beiden Reformatoren bei den Religionsgesprächen in Worms und Regensburg (1540/41) und blieben zeitlebens brieflich im Kontakt. In der Abendmahlsfrage waren Calvin und Melanchthon sich recht nahe. Die Confessio Augustana von 1530 erweiterte Melanchthon auf Wunsch Bucers und Calvins, sodass der Abendmahlsartikel den Reformierten entgegenkam. Die "Confessio Augustana variata" unterschrieb Calvin wahrscheinlich am 8. November 1540, vgl: http://www.ekd.de/calvin/reise/worms.html und http://www.ekd.de/calvin/arbeit/mitstreiter/melanchthon.php.
In einer Schrift zum Abendmahl von 1561 gedachte Calvin des am 19. April 1560 verstorbenen Melanchthons: „O Philipp Melanchthon! Zu dir, der du [jetzt] bei Gott lebst, rufe ich, bis ich mit dir in der seligen Ruhe versammelt sein werde. Hundertmal hast du gesagt, wenn du, von Arbeiten ermüdet und von Verdrießlichkeiten bedrückt, den Kopf freundschaftlich an meine Brust gelegt hast: ‚O wenn, o wenn ich doch sterben dürfte an deiner Brust!’ Nachher habe aber ich tausendmal gewünscht, es möge doch geschehen, dass wir beisammen wären.“
(Aus dem Lateinischen übersetzt von Eberhard Busch, zitiert aus: Eberhard Busch, Gotteserkenntnis und Menschlichkeit. Einsichten in die Theologie Johannes Calvins, Theologischer Verlag Zürich (TVZ) 2006, 138).
Weitere Informationen zu Philipp Melanchthon und dem Melanchthonjahr 2010:
www.melanchthon.com