Hiram Kümper

Bielefeld, Deutschland

forscht zum Zusammenhang von protestantischen Sündekonzepten und zeitgenössischem Strafrecht in der frühen Neuzeit.

Diese Arbeiten sind Teil seines Habilitationsprojekts, in dem er den vormodernen Wurzeln des Vergewaltigungsdelikts im Alten Reich nachgeht. Dabei steht im Mittelpunkt die Einsicht, dass gegenwärtige Konzepte sexueller Gewalt auf sehr grundsätzliche Weise Willensfragen stellen – nämlich nach der Abwesenheit eines konsentierenden Willens auf Seiten des Opfers. Das ist nicht immer so gewesen. Dieser Begriff von sexueller Gewalt beginnt sich erst in der Phase des klassischen Kirchenrechts, während des 12. und 13. Jahrhunderts also, zu entwickeln. Wie er sich durch die neuen Willenskonzeptionen des Protestantismus im 16. und 17. Jahrhunderts verändert und welche Rolle dabei die protestantische Theologie spielt, das untersucht Hiram Kümper während seiner Zeit an der Johannes a Lasco Bibliothek. Nähere Informationen zu seinem Forschungsprojekt finden sich auf seiner Bielefelder Mitarbeiterseite.