'Laudate Dominum: prima pratica versus seconda pratica' - Sonntagsmatinée in der Bibliothek

So., 01. März 2020, 11:30 Uhr

Mit dieser Bibliotheksveranstaltung eröffnet die Johannes a Lasco Bibliothek bereits die dritte Saison ihrer Konzertreihe “Sonntagsmatinée in der Bibliothek”

Im Fokus der „Sonntagsmatinée in der Bibliothek“ steht im Jahr 2020 die sprechende Musik oder Musik als Klangrede. Damit lassen sich die vier geplanten klassischen Konzerte von dem thematischen Schwerpunkt der JALB tragen, der in diesem Jahr um „Religion und ästhetische Kulturen“ kreist.

Im Rahmen des ersten Konzertes werden mit den Vokal- und Instrumentalwerken von Heinrich Schütz, (1585-1672) Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Antonio Vivaldi (1678-1741) zwei gegensätzliche Kompositionstechniken gegenübergestellt: prima pratica und seconda pratica. Im 16. Jahrhundert kam man in Italien zur Erkenntnis, dass die Musik und die Textverständlichkeit eine bildende Funktion auch im religiösen Leben haben. Dies führte zum Übergang von Polyphonie zur Homophonie. Die Homophonie sowie die daraus resultierende Monodie sollte sich als neuer musikalischer Stil erweisen, der insbesondere das Wort-Ton-Verhältnis und seine Verständlichkeit hervorhebt.

In den im Konzert zu hörenden Werken weichen die instrumentalen Solopassagen dem Tuttiklang und die polyphonen Kompositionstechniken dem homophonen mehrstimmigen Satz. Die figuralen Melodieführungen heben sich von den eher statisch wirkenden homophonen Passagen ab.

Im Eröffnungskonzert entsteht dadurch ein musikalisch-dynamisches Wetteifern, das von elf Vokal- und Instrumentalsolist*innen auf historischen Instrumenten aus Emden, Bremen, Köln und Frankfurt bestritten wird.

Flyer zum Download

Programm:

Heinrich Schütz (1585-1672)
„Jauchzet dem Herren, alle Welt“, Op. 2, Nr. 15, SWV 36
Psalmkonzert für zwei Chöre

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
„Lobet den Herrn, alle Heiden“, BWV 230
Motette für SATB und Basso continuo

Antonio Vivaldi (1678-1741)
„Der Frühling“, Op. 8, RV 269
aus: „Die vier Jahreszeiten“

Antonio Vivaldi
„Gloria D-Dur“, RV 589

Ausführende:

Vilma Pigagaitė, Sopran
Dorothea Ohly-Visarius, Alt
Jens Lauterbach, Tenor
Joachim Höchbauer, Bass
Julia Krikkay, Barockvioline
Marina Kakuno, Barockvioline
Daria Doliuk, Barockvioline
Laura Fiero, Barockviola
Fernando Olivas, Theorbe
Barbara Hartrumpf, Barockcello
Matthias Visarius, Cembalo