Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung.

Psalm 148

1. Singt Halleluja nah und fern! / Erhebet Gott, des Himmels Herrn! / Ihr, die ihr in der Höhe wohnt, / wo er selbst majestätisch thront, / lobt ihn, ihr Engel, gebt ihm Ehre, / lobt ihn, ihr alle seine Heere! / Zeugt, Sonne, Mond, von Gottes Pracht, / ihr Sterne, preiset seine Macht! / / 2. Ihr Wolken an dem Firmament, / preist ihn, wenn seine Stimm euch nennt / du Regen in der Himmelsluft, / preis ihn, wenn seine Stimme ruft! / Was er gebietet, muss geschehen, / lasst uns mit Danken zu ihm gehen. / Sein Wort erhält euch ewiglich, / er lenkt euch unabänderlich. / / 3. Du, Erde, gib dem HERRN die Ehr! / Ihr Wunder, die er schuf im Meer, / Blitz, Hagel, Nebel, Schnee, lobsingt! / Du Sturm, der sein Geheiß vollbringt, / ihr Berge, Hügel, Täler, Felder, / ihr Bäume reich an Frucht, ihr Wälder / von Zedern, Gott hat sich erhöht / in euch, preist seine Majestät. / / 4. Ihr Tiere alle, Vieh und Wild, / die ihr das Land mit Leben füllt, / ihr Vögel unterm Himmelszelt, / wer ist’s, der euch erschafft, erhält? / Ihr Fürsten, Richter, wer regieret? / Wer ist’s, ihr Völker, der euch führet? / Ihr Menschen alle, Kind und Greis, / gebt eurem Gott Lob, Ehr und Preis! / / 5. Seht, seines Namens Herrlichkeit / reicht über Erd und Himmel weit. / Gott ist es, der den Segen gibt, / er stärkt sein Volk, weil er es liebt, / wird alle seine Freund erheben / und sie mit Glanz und Ruhm umgeben, / erhöht sie über Not und Spott. / Jauchzt Halleluja, er ist Gott! / / Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 68

1. Erhebet er sich, unser Gott, / seht, wie verstummt der Feinde Spott, / und wie sie vor ihm fliehen. / Sein majestätisch strenger Blick / treibt, die ihn hassen, weit zurück, / zerstreut all ihr Bemühen. / Seht, ihre Herrlichkeit vergeht. / Sie sind wie Rauch im Wind verweht, / umsonst ist ihr Beginnen. / Wie Wachs beim Feuer schmilzt da hin, / so muss der Bösen stolzer Sinn / vor Gottes Blick zerrinnen. / / 2. Die Frommen stehen hier erfreut / bei Gottes hoher Herrlichkeit / vor seinem Angesichte, / voll Freude dringen sie hervor / und hüpfen alle hoch empor, / bestrahlt von seinem Lichte. / Lobsinget Gott, die ihr ihn seht, / lobsinget seiner Majestät, / macht Bahn ihm, der da fähret / mit Hoheit durch die Wüste hin. / HERR ist sein Nam, erhebet ihn, / jauchzt laut, die ihr ihn ehret! / / 3. Der HERR, der dort im Himmel wohnt / und hier im Heiligtume thront, / will unser stets gedenken, / will unsrer Waisen Vater sein, / will unsrer Witwen Richter sein, / und keiner darf sie kränken. / Er ist es, der Verlassne liebt / und ihnen eine Wohnung gibt / nach einer langen Irre. / Er macht sein Volk aus Banden los, / er macht es reich, er macht es groß, / setzt Sünder in die Dürre. / / 4. Du gabst von deinem Thron Befehl, / erlöstest dein Volk Israel, / du stiegst von deinem Sitze, / o Gott, herab ins Rote Meer, / gingst vor uns in der Wüste her / und bliebst an unsrer Spitze. / Da zitterte der Erdenball, / die Himmel bebten überall, / von Furcht vor Gottes Stärke. / Der Sinai verlor den Stolz, / der Fels erzitterte und schmolz. / Seht Gottes Wunderwerke! / / 5. Ob Erd und Himmel vor dir bebt, / vor deiner Macht in Ängsten schwebt, / wohnt doch dein Volk in Frieden. / Du öffnest deine milde Hand, / und Regen tränkt das dürre Land, / stärkt und erquickt die Müden. / HERR, deine Güte wird allein / die Zuflucht deiner Herde sein. / Du selber bist ihr Leben, / brichst ihnen Tag für Tag das Brot / und wirst den Armen in der Not / aus deiner Fülle geben. / / 6. Anbetung, Ehre, Dank und Ruhm / sei unserm Gott im Heiligtum, / der Tag für Tag uns segnet, / dem Gott, der Lasten auf uns legt, / doch uns mit unsern Lasten trägt / und uns mit Huld begegnet. / Sollt ihm, dem HERRN der Herrlichkeit, / dem Gott vollkommner Seligkeit, / nicht Ruhm und Ehr gebühren? / Er kann, er will, er wird in Not / vom Tode selbst und durch den Tod / uns zu dem Leben führen. / / 7. Durch deines Gottes Huld allein / kannst du geführt und sicher sein, / mein Volk, sieh seine Werke! / HERR, führ an uns und unserm Haus / dein Heil, dein Werk in Gnaden aus, / nur du bist unsre Stärke! / Dann sehen Herrscher deinen Ruhm / und werden in dein Heiligtum / dir ihre Gaben bringen, / sich dir, dem wahren Gotte weihn, / in deiner Gnade sich erfreun / und deinen Ruhm besingen. / / 8. Ihr Königreiche in der Welt, / lobsinget Gott, der euch erhält, / lobsinget seiner Ehre! / Sein Himmel steht von Anfang schon, / dort hat er ewig seinen Thron, / fährt über Land und Meere. / Hörts doch, wenn seine Stimm ergeht, / er redet laut mit Majestät, / gebt Ehre ihm und Stärke! / Seht, groß ist Gott in Israel / und mächtig tönet sein Befehl / am Himmel, seinem Werke. / / 9. Gott, machtvoll in dem Heiligtum, / wie königlich strahlt hier dein Ruhm, / wir fallen vor dir nieder. / Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott, / der HERR ist seines Volkes Gott, / und er erhebt uns wieder. / Wie er sein Volk so zärtlich liebt, / den Schwachen Kraft und Stärke gibt! / Kommt, heiligt seinen Namen! / Sein Auge hat uns stets bewacht, / ihm sei Anbetung, Ehr und Macht! / Gelobt sei Gott! Ja, Amen. / / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Dick Sanderman
Psalm 27

1. Gott ist mein Licht, die Freude meines Lebens, / er ist mein Heil, der alles mir verschafft. / Mir graut vor nichts, man drohet mir vergebens. / Wen fürcht ich denn? Der HERR ist meine Kraft. / Und wenn sich auch ein Heer rings um mich legt, / ja, wenn sich Krieg von allen Seiten regt, / so fürchtet doch mein Herz die Feinde nicht, / denn Gott bleibt mir mein Trost und Zuversicht.

2. Eins bitte ich vom HERRN, er kann es geben, / dies ist mein Herzenswunsch und mein Begehr: / Dass ich allzeit im Haus des HERRN darf leben, / wo ich ihm nah bin. Ja, das wünsch ich sehr. / Bricht bald die Not von allen Seiten ein, / so soll mir, HERR, dein Haus ein Ruhplatz sein. / Du birgst mich gut in deinem innern Zelt / und schützest mich vor aller Wut der Welt.

3. Sieh, wie dein Wort mein ganzes Herz beweget, / das Gnadenwort: Kommt, sucht mein Angesicht! / Du hast nach dir die Sehnsucht selbst erreget. / Von Herzen such ich, HERR, dein Angesicht. / Dich suche ich, verbirg dich nicht vor mir, / verstoß im Zorn nicht deinen Knecht von dir, / verlass mich nicht, stets ward mir Hilf zuteil, / zieh deine Hand nicht ab, o Gott, mein Heil!

4. Wenn Vater auch und Mutter mich verlassen, / so nimmt mich Gott doch mit Erbarmen an. / HERR, lehre du mich deine Wege fassen / und leite mich auf deiner rechten Bahn. / Dann sieht der Feind, dass du mich selber führst, / als Herr der Welt auch über ihn regierst. / Gib mich nicht preis der Feinde Übermut, / der Rachsucht und der falschen Zeugen Wut!

5. Ich glaube noch, dass ich im Land des Lebens, / die Herrlichkeit des HERRN einst werde sehn. / O wer ihm traut, der trauet nicht vergebens, / sonst müsste ich im Leiden untergehn. / Ich hoffe auf den HERRN, der ewig liebt, / der Lebenskraft und Herzensstärkung gibt. / Ich bin gewiss, das Heil ist nicht mehr fern. / Sei unverzagt und hoffe auf den HERRN! 
Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 62

1. In Gott ist meine Seele still, / ich weiß, dass er mir helfen will, / er ist mein Hort, auf den ich traue. / Er ist mein Heil, mein Schutz, mein Licht, / beim stärksten Stoße wank ich nicht, / weil ich auf einen Felsen baue. 

2. Wie lange schreit und rennt ihr an / gemeinsam gegen einen Mann, / wollt nur auf mein Verderben sinnen? / Sie geben nichts als Lügen kund. / Sie segnen laut mit ihrem Mund / und fluchen tief im Herzen innen.

3. Schweig, meine Seele, Gott nur still, / denn nichts geschieht, was er nicht will. / Ich hoff auf ihn und werd ihm danken. / Mein Fels und Zuversicht ist er / und eine Festung um mich her, / mich stürzt kein Feind, nie werd ich wanken. 

4. Mein Heil, mein Ruhm ist Gott der HERR, / mein Fels und Kraft und meine Ehr, / Du, Volk, vertrau auf seine Werke! / Hebt Freude dich und beugt dich Schmerz, / schütt vor ihm aus dein ganzes Herz: / Gott ist uns Zuversicht und Stärke. 

5. Die Menschen alle sind ein Hauch, / es werden auf der Waage auch / die Großen allesamt gewogen. / Ein Hauch drückt ihre Schal empor. / Stellst du dir Heil von ihnen vor, / so siehst du dich gewiss betrogen. 

6. Auf Macht und ungerechtes Gut / stützt niemals euren Lebensmut, / denn Unrecht bringt nur ins Verderben. / Wächst euch Besitz und Reichtum zu, / so sucht darin nicht eure Ruh. / Sie trösten nicht bei eurem Sterben. 

7. Gott sprach ein Wort, ich hab’s gehört, / Erfahrung hat mir’s oft bewährt: / Nur bei dem HERRN ist Macht und Stärke! / Doch auch die Gnade ist bei dir, / und du gibst allen so wie mir / einst Lohn nach eines jeden Werke. 
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548 / Text: nach Matthias Jorissen 1793

 

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Dick Sanderman
Psalm 98

1. Singt, singt dem HERREN neue Lieder! / Er ist’s allein, der Wunder tut. / Seht, seine Rechte sieget wieder, / sein heilger Arm gibt Kraft und Mut. / Wo sind nun alle unsre Leiden? / Der HERR schafft Ruh und Sicherheit, / er selber offenbart den Heiden / sein Recht und seine Herrlichkeit.

2. Der HERR gedenkt an sein Erbarmen, / und seine Wahrheit stehet fest. / Er trägt sein Volk auf seinen Armen / und hilft, wenn alles uns verlässt. / Bald schaut der ganze Kreis der Erde, / wie unsers Gottes Huld erfreut. / Gott will, dass sie ein Eden werde, / rühm, Erde, Gottes Herrlichkeit!

3. Frohlocket, jauchzet, rühmet alle, / erhebet ihn mit Lobgesang! / Sein Lob tön im Posaunenschalle, / in Psalter- und in Harfenklang! / Auf, alle Völker, jauchzt zusammen! / Gott macht’s, dass jeder jauchzen kann. / Sein Ruhm, sein Lob muss euch entflammen. / Kommt, betet euren König an!

4. Das Weltmeer brause aller Enden, / jauchzt, Erde, Menschen, jauchzt vereint. / Die Ströme klatschen wie mit Händen, / ihr Berge hüpft – der HERR erscheint. / Er kommt, er naht sich, dass er richte / den Erdkreis in Gerechtigkeit / und zwischen Recht und Unrecht schlichte, / des sich die Unschuld ewig freut.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 66

1. Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren, / rühmt seines Namens Herrlichkeit, / und feierlich ihn zu verklären, / sei Stimm und Saite ihm geweiht. / Sprecht: Wunderbar sind deine Werke, / o Gott, die du hervorgebracht, / auch Feinde fühlen deine Stärke / und zittern, HERR, vor deiner Macht! 

2. Dir beuge sich der Kreis der Erde, / dich bete jeder willig an, / dass laut dein Ruhm besungen werde / und alles dir bleib untertan. / Kommt alle her, schaut Gottes Werke, / die er an Menschenkindern tat! / Wie wunderbar ist seine Stärke, / die er an uns verherrlicht hat.

3. Ins Trockne wandelt er die Meere, / gebot dem Strom, vor uns zu fliehn. / Wir freuten uns der Macht und Ehre, / die uns hieß durch die Fluten ziehn. / Gott herrschet allgewaltig immer, / da er auf alle Völker schaut. / Vor ihm gelingt’s Empörern nimmer, / er stürzet, wer auf Menschen baut.

4. Rühmt, Völker, unsern Gott, lobsinget, / jauchzt ihm, der sich uns offenbart, / der uns vom Tod zum Leben bringet, / vor Straucheln unsern Fuß bewahrt. / Du läuterst uns durch heißes Leiden / wie Silber reiniget die Glut. / Durch Leiden führst du uns zu Freuden, / ja, alles, was du tust, ist gut.

5. Du hast uns oft verstrickt in Schlingen, / den Lenden Lasten angehängt. / Du ließest Menschen auf uns dringen, / hast ringsumher uns eingeengt. / Oft wollten wir den Mut verlieren / im Feuer und in Wassersnot, / doch kamst du, uns herauszuführen, / und speistest uns mit Himmelsbrot.

6. Ich will zu deinem Tempel wallen, / dort bring ich dir mein Opfer dar, / bezahl mit frohem Wohlgefallen / Gelübde, die ich schuldig war, / Gelübde, die in banger Stunde, / an allem, nicht an dir verzagt, / ich dir, o Gott, mit meinem Munde / so feierlich hab zugesagt.

7. Verehrer Gottes, ich erzähle, / kommt, hört und betet mit mir an! / Hört, was der HERR an meiner Seele / für große Dinge hat getan! / Rief ich ihn an mit meinem Munde, / wenn Not von allen Seiten drang, / so war oft zu derselben Stunde / auf meiner Zung ein Lobgesang!

8. Gelobt sei Gott und hochgepriesen, / denn mein Gebet verwirft er nicht. / Er hat noch nie mich abgewiesen / und ist in Finsternis mein Licht. / Zwar elend, dürftig bin ich immer / und schutzlos unter Feinden hier, / doch er, der HERR, verlässt mich nimmer, / wendt seine Güte nie von mir.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Loys Bourgeois

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Dick Sanderman
Psalm 23

The Lord's my shepherd, close to me abiding. / I nothing lack, for he is yet providing. / In pastures green he lets me lie at leisure, By quiet waters leads me at his pleasure; / There in his love he graciously revives me. / For his name's sake in righteous ways he guides me. 

Though I be stalked by shadows fast approaching, / Or valleys walk while darkness is encroaching, / I will not fear, for evil cannot touch me; With you beside me foes may never crush me. / Your rod and staff are there for my protection, / They comfort me and offer sure direction.

You spread your table richly to receive me / Before my foes, who vainly would deceive me. / Your precious oil anoints my head with kindness; My cup flows over with a heart of gladness. / Goodness and mercy will forsake me never, / And I will dwell in God's own house for ever.
David Koyzis Š

 


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 116

I love the LORD, for he has heard my voice. / He turned to me and heard my cry for mercy. / Anguished by death and overcome by sorrow, / I turned in my distress to God in prayer. 

Our God is gracious, merciful, and just. / He watches over all the simple-hearted. / Rest, O my soul, and trust him for salvation. / Remember all his goodness shown to you. 

For you, O LORD, have saved my soul from death. / You kept my eyes from tears, my feet from stumbling. / I kept my faith, though I was much afflicted. / Dismayed, I said, “All people are untrue.” 

How can I pay the LORD for all his gifts? / I will lift up the cup of full salvation. / I will fulfill my vows to God my Savior. / With all his saints I’ll call upon his name.

Precious to God the dying of his saints. / I am your faithful servant, freed from bondage. / I’ll pay my vows and, with your people, thank you. / Come to his house, O people, praise the LORD!
Helen Otte, 1980

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Dick Sanderman
Psalm 118

1. Dankt, dankt dem HERRN, jauchzt, volle Chöre, / denn er ist freundlich jederzeit. / Singt laut, dass seine Güte währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit. / Jauchz, Israel, und bring ihm Ehre! / Er zeigte dir es jederzeit. / Frohlock, dass seine Gnade währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit.

2. Auf, Priesterschar, bring du ihm Ehre! / Du hörst und siehst es jederzeit, / zeug’s laut, dass seine Gnade währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit. / Bring, Volk, das Gott verehrt, ihm Ehre! / Sieh, du erfährst es jederzeit. / Sing froh, dass seine Gnade währe / von Ewigkeit zu Ewigkeit!

3. In jeder Angst, Not und Gedränge / rief ich ihn, den Erbarmer, an. / Er gibt mir Antwort in der Enge / und führt mich auf geraumer Bahn. / Der HERR ist für mich, Macht und Gnade / lässt mich in ihrem Schutze ruhn. / Wer unternimmt’s, dass er mir schade? / Was kann ein schwacher Mensch mir tun?

4. Der HERR ist für mich, hilft mir siegen. / Drum seh ich im Triumphe schon / hier alle Feinde vor mir liegen / und trage seine Siegeskron. / O besser ist’s, auf Gott vertrauen, / als ruhn auf Menschen Macht und Kunst, / ja, besser ist’s, auf Gott vertrauen, / als hoffen auf der Fürsten Gunst.

5. Der HERR ist meine Hilf und Stärke, / mein Psalm singt seine Treu und Macht. / Mein Heiland hat durch große Werke / Sieg und Erlösung uns gebracht. / Nun jauchzen meines Gottes Knechte, / dass ihre Hütt davon ertönt: / Gelobt sei unsers Gottes Rechte, / die uns mit Sieg und Frieden krönt.

6. Die Rechte Gottes ist erhöhet, / die Rechte unsers Gottes siegt. / Der Fromme, der nun sicher stehet, / frohlocket, dass der Feind erliegt. / Ich sterbe nicht, ich werde leben / durch den, der mich erlöset hat. / Ich will die Werke froh erheben, / die der Erbarmer für mich tat.

7. Gott züchtigt mich nicht zum Verderben, / er überlässt mich nicht dem Tod. / Er will, ich solle noch nicht sterben, / drum rettet er aus aller Not, / eröffnet mir, ich will ihn loben, / die Tore der Gerechtigkeit. / Da, wo mein Heiland wird erhoben, / anbet ich ihn, der mich befreit.

8. Dies sind die Tore zu dem Throne / der allerhöchsten Majestät, / durch die beim frohen Jubeltone / zu seinem Gott der Fromme geht. / Da will ich vor dir niederfallen, / du hörtest mich in meiner Not. / Dir soll mein frohes Lob erschallen, / du gibst mir Leben aus dem Tod.

9. Der Stein, der einst beim Tempelbauen / verschmäht, zum Eckstein ist erhöht. / Wir können dieses Wunder schauen / und beten an die Majestät. / Von unserm Gott ist das geschehen, / wie herrlich ist, was er getan! / Wir können dieses Wunder sehen / und beten seine Allmacht an.

10. Dies ist der schönste aller Tage, / den Gott uns schenkt, weil er uns liebt, / dass jeder nun der Furcht entsage, / sich freue, weil Gott Freude gibt. / Schenk heut, Erbarmer, Heil und Segen, / es ist dein Tag der Herrlichkeit. / Gib, dass wir all erfahren mögen, / wie hoch, HERR, deine Gnad erfreut!

11. Gesegnet sei des HERRN Gemeine, / die hier in seinem Namen kniet. / Sie sei geweiht dem HERRN alleine, / der huldreich auf sie niedersieht. / Der HERR ist Gott, zu dem wir wallen, / bald macht er uns sich offenbar. / Ein jeder such ihm zu gefallen / und bring sich selbst zum Opfer dar.

12. Du bist mein Gott, dich will ich loben, / erheben deine Majestät. / Dein Ruhm, mein Gott, werd hoch erhoben, / der über alle Himmel geht! / Rühmt, rühmt den HERRN! Schaut, sein Erbarmen / bestrahlet uns in trüber Zeit, / und seine Gnade trägt uns Arme / von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 92

1. Wie schön ist’s, Gott zu loben! Dein Name, Höchster, werd / an deinem Tag verehrt und feierlich erhoben! / Schön ist’s, des Morgens singen von deiner Gnad und Huld, / für Treue und Geduld dir abends Ehre bringen.

2. Das Rauschen froher Saiten muss mit dem Harfenklang / den hohen Lobgesang zu deinem Ruhm begleiten. / Freud muss mein Herz erheben vor deiner Werke Pracht. / Ehr will ich dir und Macht für deine Taten geben.

3. Wie groß sind deine Werke, wie tief dein weiser Rat! / Was deine Hand je tat, verkündet deine Stärke. / Wer hier nicht sieht und glaubet, weil Ehrfurcht von ihm wich, / der ist ein Tor, der sich der Freude selbst beraubet.

4. Wie ruhig kann ich stehen! Die Feinde rings umher, / sie sind doch bald nicht mehr. Dein Zorn lässt sie verwehen. / Doch mich wirst du erheben, mich segnet deine Hand / in meinem Amt und Stand, und gibt mir Kraft und Leben.

5. Die Frommen werden prangen grün wie der Palmenwald, / und wie die Zedern bald zu stolzer Höh gelangen. / Gepflanzt im Heiligtume, erfüllt von frischem Saft, / stehn sie in voller Kraft und wachsen Gott zum Ruhme.

6. Selbst in des Alters Tagen blühn sie in Dankbarkeit, / da sie, in Gott erfreut, noch reiche Früchte tragen. / Sie werden laut verkünden, mein Fels sei ewig treu, / und dass die Hilfe sei bei unserm Gott zu finden. 
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793

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