Wochenrückblick
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, //
Wie gut, Deinen Namen anzurufen in der Wirrnis der Zeit! / Wie gut, glauben zu dürfen, dass nicht wir es sind, / die da könnten die Kirche oder uns selbst / oder gar die ganze Welt erhalten. / Der das kann, bist Du ganz allein. / Und darum bitten wir Dich. / Denn uns schwant Böses. //
Da sind welche, die sich selbst für Gott halten. / Für Herren über Tod und Leben. Kriegsverbrecher, / die über Leichen gehen. / Selbstverliebte, die nicht wissen, / welch ein Segen ein funktionierender Staat ist. / Egomanen mit groß Macht und viel List. //
Und bei uns? Dir sei Dank – so schlimm ist es bei uns nicht! / Aber eine Provinzposse jagt die andere. / Das Gespür für das Ganze ist auch bei uns entschwunden. / Wahltaktische Spielchen – so leicht zu durchschauen wie ein Glas Wasser. / Eine Kandidatensuche, die sich nicht an Fähigkeiten, / sondern an Beliebtheitswerten orientiert. / Parolen, die nur auf die eigene Anhängerschaft zielen. / So wird unser Land nicht nach vorn gebracht. //
Und die Kirche? Schwach ist sie. Keine Kraft für die Welt. / Der Buß- und Bettag war ohnehin immer schon ungeliebt. / Jetzt ist er fast ganz verschwunden. / Übrig sind ein paar moralische Botschaften, / wie sie alle Menschen guten Willens sagen könnten. / Aber das ist keine Umkehr zu Dir. //
Hab umso mehr Dank für die, die zum Gottesdienst zusammenkamen. / Hab Dank für die, die an Deinem Tisch gestärkt wurden / und getröstet wieder in ihren Alltag gingen. / Wir brauchen die Umkehr zu Dir. / Alle brauchen die. / Gib sie uns. / Bevor es zu spät ist. //
Amen
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim