Forum für Betroffene von sexualisierter Gewalt geplant

ErK: Mitglieder für Aufarbeitungskommission gesucht

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Die evangelischen Kirchen und die Diakonie in Niedersachsen und Bremen laden erstmals Betroffene sexualisierter Gewalt zu einem Treffen ein.

Die Geschäftsstelle der künftigen Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission (URAK) organisiert mit den Kirchen ein erstes Forum, in dem Betroffene sich untereinander und mit Kirchenvertretern austauschen könnten. Das teilte die Geschäftsstelle der URAK jetzt mit. Die Zusammenkunft am 3. August werde in Hannover unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Die Teilnehmenden sollen den Angaben zufolge Informationen über den Aufbau der geplanten Aufarbeitungskommission erhalten und mit Verantwortlichen aus Kirche und Diakonie über notwendige Schritte diskutieren können. Zudem solle darüber gesprochen werden, wie Betroffene in der Kommission mitarbeiten könnten. Ziel sei „eine transparente, professionelle und unabhängige Aufarbeitung unter maßgeblicher Beteiligung Betroffener“. Eine externe Moderation sowie ein Awareness-Team werde den Teilnehmenden einen strukturierten und geschützten Rahmen bieten.

Die Einladung richte sich an alle Menschen, die sexualisierte Gewalt in Kirche und Diakonie erfahren hätten, heißt es in dem Schreiben. Sie sei nicht an den Wohnort oder den Ort der Tat gebunden und dürfe gerne weitergeleitet werden.

Für die Mitarbeit in der URAK Niedersachsen-Bremen suchen die evangelischen Kirchen und die Diakonie in Niedersachsen und Bremen interessierte Menschen. In der neunköpfigen Kommission sollen drei Personen aus dem Bereich von Kirche und Diakonie sein, drei Personen aus dem Kreis von sexualisierter Gewalt betroffener sowie drei Fachleute aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz oder öffentlicher Verwaltung.

Für die Auswahl der drei Kommissionsmitglieder aus Landeskirchen und Diakonie gibt es einen offenen Prozess: Bis zum 31. August 2024 bitten die Landeskirchen und Diakonie Interessierte für eine Mitarbeit, sich zu melden. Die Geschäftsführerin der URAK, Ute Dorczok, steht für Fragen im Vorfeld zur Verfügung und nimmt die Bewerbungen entgegen.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte sich vergangenen Dezember gegenüber der Missbrauchsbeauftragten des Bundes, Kerstin Claus, zu einheitlichen Standards bei der Aufarbeitung von Missbrauch und zur Gründung unabhängiger regionaler Kommissionen verpflichtet. Zu deren Aufgaben gehört auch die Beteiligung von Betroffenen in Form von regelmäßigen Foren. Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen und Bremen wollen bis März 2025 die Bildung ihrer Aufarbeitungskommission abgeschlossen haben. Seit April leitet die Diplom-Pädagogin Ute Dorczok deren Geschäftsstelle.

Anmeldung zum Forum: grit.niemann@regionale-aufarbeitungskommission.de
oder per Telefon: 0511-3604 313

Ort:  Werkhof Hannover, Schaufelderstraße 11
Zeit: Sonnabend, 3. August 2024, 10 Uhr bis 16 Uhr

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Kontakt für Mitgliedschaft in der URAK:

Ute Dorczok, Leitung der Geschäftsstelle
Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission
Ebhardtstraße 3 a, 30159 Hannover
Tel: 0511 3604 312
Mobil: 0151-555 72413
E-Mail: ute.dorczok@regionale-aufarbeitungskommission.de