Bilderverbot

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Ein altes jüdisches Gesetz wird von den Reformierten hoch gehalten und erweist immer wieder seine Aktualität.

In der Betonung des Bilderverbots nahm die reformierte Tradition die strenge Bilderlosigkeit der jüdischen Religion auf. Die Auswirkungen des Bilderverbots wirken auf die Gestaltung des Kirchenraums, begründen aber auch die theologische Einsicht, dass Gott für uns Menschen nicht zu fassen ist und nicht auf bestimmten, menschliche Perspektiven festgelegt werden darf. Bilder an den Wänden erscheinen dabei gegenüber den Bildern in den Köpfen zweitrangig.

Die strenge biblische Orientierung veranlasste die Reformierten dazu, die biblische Zählung der 10 Gebote zu übernehmen. Dabei erscheint das Bilderverbot, das Martin Luther in das erste Gebot integriert hatte, als eigenes Gebot. In der Betonung des Bilderverbots nahm die reformierte Tradition die strenge Bilderlosigkeit der jüdischen Religion auf.

In der heutigen Zeit wird das Thema Bilderverbot von der islamischen Religion stark besetzt. Die Eingabe von "Bilderverbot" in Google bringt mehrheitlich Texte aus dem islamischen Kontext.

Literaturtipps:

Du sollst Dir kein Bildnis machen. Wort-Bilder contra Bild-Bilder, ein Vortrag von Michael Weinrich

Eine philosophische Einordnung des Bilderverbotes von Astrid Deuber-Mankowsky

Eine Replik

Warum erfolgte diese Zerstörung? Weil Bilder ein entscheidendes reformiertes Argument waren: Durch Bilder lässt sich keine Abkürzung zum Himmel erkaufen.
Gedanken zu einer theologischen Ästhetik

Von Ulrich Zwingli, Johannes Calvin und Karl Barth geschult wirft Andreas Mertin einen reformierten Blick auf die Kunst von ihrem Anfang in steinzeitlichen Höhlen bis zur Gegenwart. Der Medienpädagoge und Ausstellungskurator nimmt das Bilderverbot als Kultbilderverbot ernst. Das zweite Gebot sei jedoch kein Kunstverbot.