Solidarität mit Juden und Muslimen

Lippe: Landessynode beschließt Erklärung

Auf der Synode mit Beiträgen zu Gast (1. und 2. v.links) Nihat Köse vom Islamischen Kommunikationszentrum Detmold e.V. und Matitjahu Kellig von der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold

Landessuperintendent Dietmar Arends sprach sich gegen Relativierung von Gewalt aus.

„Solidarität mit Jüdinnen und Juden und gegen Muslimfeindlichkeit“ ist der Titel der Erklärung, die die Lippische Landessynode auf ihrer Tagung im November 2023 in Detmold beschlossen hat. Darin verurteilen die Synodalen den grausamen Angriff der Hamas vom 7. Oktober zutiefst: „Wir betrauern die vielen mit unvorstellbarer Grausamkeit ermordeten Menschen in Israel und beten für die Angehörigen und Verletzten sowie um Freiheit für die Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden. Wir betrauern die vielen zivilen Opfer in Gaza als Folge des nun entstandenen Krieges.“

Das Existenzrecht Israels wird in der Erklärung bekräftigt, es dürfe niemals in Frage gestellt werden. Die Demokratie in Israel müsse geschützt und bewahrt werden. Aber auch das „Recht des palästinensischen Volkes auf eine selbstbestimmte Staatsform“ sei zu wahren und zu verwirklichen.

Weiter heißt es: „Wir schauen mit großer Sorge auf die Situation der Jüdinnen und Juden in unserem Land infolge der Ereignisse in Israel/Palästina. Als Christinnen und Christen stellen wir uns vor unsere jüdischen Geschwister, deren Sicherheit nun noch bedrohter ist als zuvor schon. Dass 85 Jahre nach der Reichspogromnacht Jüdinnen und Juden in unserem Land nicht sicher sind, ist unerträglich. Wir werden gegen jede Form von Antisemitismus Widerstand leisten. 

Landessuperintendent Dietmar Arends hatte sich zuvor zum Auftakt der Landessynode gegen jede Form von Antisemitismus ausgesprochen. „Antisemitismus darf niemals toleriert werden. Wir müssen gegen ihn vorgehen, wo immer wir können, niemals schweigen, wo er uns begegnet“, so Arends. Angesichts der unvorstellbaren Gewalttaten der Terroristen verbiete sich jede Relativierung ihrer Taten von selbst. „Jedes auch nur angedeutete Verständnis für ihr Tun ist unerträglich“, so Arends. „Für eine solche Tat gibt es keine Rechtfertigung.“

Die Solidarität mit den Menschen in Israel bedeute im Übrigen nicht, dass man in allem gutheißen müsste, wie Israel auf den terroristischen Angriff reagiere, so Arends weiter: „Natürlich ist es erlaubt, das Ausmaß militärischer Maßnahmen zu kritisieren“, so Arends. „Wir trauern um die vielen Menschen, die nun in Gaza ihr Leben verlieren. Mehrere tausend Menschen wurden in den letzten Wochen im Gazastreifen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Und natürlich gilt es die Stimme der palästinensischen Christinnen und Christen zu hören, für das Recht auf einen Staat einzutreten, in dem die Palästinenser leben können. Die Hamas aber ist keine Befreiungsbewegung, sondern das sind mordende Terroristen, deren Ziel die Auslöschung Israels ist.“


Quelle: Lippe