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'Jesus spielte permanent auswärts'
EKiR: Präses Thorsten Latzel predigte zum Start der Fußball-EM
Auch Jesus habe diese Würde verschenkt, indem er sich immer wieder zum Gast gemacht habe: „Wenn man das Leben Jesu einmal fußballerisch betrachtet, muss man sagen: Jesus spielte permanent auswärts.“ Der Gottesdienst findet aus Anlass des ersten Düsseldorfer EM-Spiels zwischen Österreich und Frankreich statt.
In der neutestamentlichen Geschichte vom unbeliebten und schmächtigen Oberzöllner Zachäus zeigt sich für den Präses sinnbildlich, wie Jesus den Menschen ständig Heimvorteil gewährt und ihnen dadurch ermöglicht, bei sich selbst einzukehren. „Denn was hilft dir die schönste Villa in Jericho, wenn niemand bei dir zu Besuch kommt? Was wäre das Camp Nou in Barcelona, der Parc des Princes in Paris, die Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf – wenn keine Teams von auswärts kämen? Was wäre die schönste Party zu Hause und kein Gast taucht auf?“
Auswärtsspiel als Ermutigung für die Kirche der Zukunft
Jesus sei ein Straßenkicker gewesen, „einer, der mit allen trainierte, spielte, sprach und aß, die er traf“. Der Präses sieht darin einen Widerspruch zur kirchlichen Gegenwart. „Als Kirche sind wir gerne kuschelig zu Hause, mehr Herberge als wanderndes Gottesvolk. Da behält man alles schön unter Kontrolle. Nein, Jesus war da anders drauf. Er hat dort gespielt, wo sein Gegenüber den Rasen kannte, wo er oder sie Fans, Familie und Freunde hatte, nicht reisen musste.“
Für Latzel eine Ermutigung für die Kirche der Zukunft: „Wie schön und heilsam wäre es, wenn wir als Menschen in der Nachfolge Jesu Christi anfangen, wie er auswärts zu spielen. Wenn wir aus unserer Komfortzone rausgehen, den anderen Heimvorteil gewähren, dort mitspielen, wo sie zu Hause sind. Ständig irgendwo draußen.“ Entscheidend sei, „ob wir in der Nachfolge des einen Straßenkickers Jesus aus der unbedingten Menschenliebe Gottes leben“.
Quelle: EKiR