Aus Lehm etwas Nützliches machen

Kindergottesdienst mit einer Andacht über Jeremia 18,6


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"Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand": Beim Ausflug in eine Töpferei lernen Kinder mehr über die Bedeutung und das Glück, wenn etwas Neues entsteht.

Einführung

 

Lied: Wo zwei oder drei

 

Gebet

Lieber Gott, heute sind wir in einer Töpferei; dort werden schöne Dinge und nützliche Dinge gemacht: Teller und Töpfe und vieles mehr
Lieber Gott, wir werden bestimmt gleich staunen,
wie man das alles mit seinen Händen zustande kriegt.

Vielen Dank dafür, dass du uns die Klugheit geschenkt hast,
aus einem Stück Lehm etwas Nützliches zu machen.
Vielen Dank, dass du uns auch einen Sinn für Schönheit geschenkt hast.
Vielen Dank, dass wir mit unseren Händen so schönes und nützliches machen können
wie ein Töpfer.
Vielen Dank für alles, auch für diesen Tag!
Amen.

 

Lied: Gott gab uns Atem

 

Einführung zum Töpfer

Ein Töpfer ist jemand, der das Handwerk der Töpferei als Beruf ausübt. Der Töpfer stellt aus dem Werkstoff Ton verschiedene Gefäße her. Die Produkte des Töpfers werden auch als Steingut bezeichnet.

Die Töpferscheibe ermöglicht es dem Töpfer seine Produkte rotationssymmetrisch und mit ebener Oberfläche herzustellen.Im Mittelalter gehörte die Töpferei zu den unehrlichen Berufen.

In der Neuzeit wird die überwiegende Menge an Steingut industriell produziert. Die handwerkliche Töpferei wird nun eher als Kunsthandwerk betrieben und die Produkte zum Beispiel auf Mittelaltermärkten zum Kauf angeboten.

 

Simon Petrus als Schutzpatron

Töpferei ist eine Technologie der Keramikverarbeitung, bei welcher feuchte Erden(Ton/Lehm) geformt und anschließend getrocknet oder gebrannt werden, um sie zu härten. Die Bezeichnung wird im allgemeinen nur für verhältnismäßig leicht konstruierte Dinge wie Töpfe, Schalen, Schüsseln, etc. und für dekorative Einzelteile aber nicht für komplizierte Keramiken, wie Space Shuttle-Teilen, verwendet. Tonarbeit ist eine von drei Handwerkskünsten, die zusammen mit dem Menschen erschienen sind.

Töpferei ist die älteste Methode zur Herstellung von Gefäßen überhaupt und blieb die wichtigste, bis Metall, Glas und schließlich Kunststoffe allgemein zur Verfügung standen. Um Tongefäße zu formen, gibt es verschiedene Techniken: Bei der einfachsten werden Tonfladen zusammengesetzt und die Übergänge geglättet (Aufbautechnik). Bei der Wulststechnik werden dünne Stränge von Ton ringförmig oder in Spiralen übereinander geschichtet, beim Formen mit der Töpferscheibe wird ein in schnelle Drehung versetzter Tonklumpen mit den Händen oder mit Schablonen zu einem rotationssymmetrischen Gefäß ausgezogen.

Nach dem Formen werden die vorgetrockneten Werkstücke gebrannt und dadurch gehärtet. Dazu sind Temperaturen von 450 °C bis über 1000 °C erforderlich. Bei Temperaturen unterhalb von 1000 °C bleibt die Töpferware wasserdurchlässig (Terrakotta), darüber beginnt sie zu verglasen.Nur bestimmte Tone können so hoch gebrannt werden, dass sie Verglasen. das sind im Besonderen Klinkerton, Steinzeugton und als spezielles Produkt Porzellan.

Heute werden Tongefäße vorwiegend industriell hergestellt. Die handwerkliche Töpferei dient in den westlichen Kulturen nur noch zu künstlerischen Zwecken oder als Hobby. Vielen indigenen Völkern hingegen dient der Verkauf von Töpferwaren und anderes Kunsthandwerk als wichtige Einnahmequelle. In den weniger entwickelten Ländern, in welchen Strom nicht in ausreichendem Masse und billig zur Verfügung steht, spielen Töpferwaren immer noch eine wichtige Rolle zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln.

 

Geschichte

Die frühesten europäischen Keramikfunde - gebrannte Tonfiguren - stammen aus dem Jungpaläolithikum.

Die ersten Gefäße in Spiralwulsttechnik aus dem 8. Jahrtausend v. Chr. wurden in Asien gefunden. Seit dem 6. Jahrtausend wurde in Vorderasien die langsamdrehende Töpferscheibe verwendet. Zur gleichen Zeit kam auch die Buntkeramik auf und erreichte in den folgenden Jahrtausenden eine Blüte in Mesopotamien, Iran, Kleinasien und Griechenland. Durch die Erfindung der schnelldrehenden Töpferscheibe um 4000 begann die Produktion von Massenware.

Glasierte Keramik ist seit dem 3. Jahrtausend aus Mesopotamien und Ägypten bekannt.

Die frühesten Keramikfunde in Afrika stammen aus der Zeit um 7000 bis 5000 v. Chr., in Amerika sind Funde um 3900 v. Chr. belegt, in Ozeanien um 1600 v. Chr..

Fragen: Wie lange schon hier töpfern? Wie lange lernen? Wie lange auf der Welt??? Über 20.000 Jahre/ Töpferscheibe 4000 v. C.
Nur einer mit großen Händen anfangen können? Gefährlich? Was besonders Schönes gemacht? Was besonders wichtiges gemacht? Wo kommt der Ton her?

 

Bibel

Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; (6) aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. (7) Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. (1. Mose 2,5)

"Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand." (Jeremia 18,6)

 

Gedanken

Gott schickte Jeremia eines Tages zu einem Töpfer, um ihm etwas klarzumachen. Jeremia schaute zu, wie der Töpfer Ton nahm, ihn auf eine Scheibe legte und sie in Bewegung setzte. Die Hände des Töpfers formten vorsichtig ein Gefäß. Jeremia konnte kaum fassen, dass aus einem Erdklumpen so etwas Schönes und Nützliches entstand. Doch plötzlich zerbrach das Gefäß in den Händen des Töpfers. Nun war Jeremia gespannt, was der Töpfer tun würde. Vielleicht würde er sich ärgern und den Ton wegwerfen.

Aber der Töpfer wurde nicht ärgerlich. Er nahm das missratene Gefäß und drückte es wieder zu einem Klumpen zusammen. Noch einmal legte er den Ton auf die Scheibe, drehte sie aufs neue und fing mit seinen Fingern wieder an zu formen. Würde es diesmal gelingen? Geduldig stellte der Töpfer ein neues Gefäß her. Er betrachtete das Ergebnis. Ja, ,genau so, war es gut. Er war zufrieden. Und Jeremia freute sich über das gelungene Stück.

Und Jeremia verstand dann auch, dass Gott das mit uns genauso macht: uns wie knetbaren Ton in seiner Hand hält, liebevoll zu einem guten Gefäß formt und mitsamt unseren Ecken, Kratzern und Sprüngen gebraucht, um in Wort und Tat Gott zu dienen. Dabei kommt es nicht darauf an, dass wir perfekte Gefäße sind. Topf mit Schnabel aus Versehen?

Gut so! Gott gebraucht gerade auch unsere Schwächen zu Gutem. Wir können Neues wagen, selbst als nicht perfekte Menschen, die Fehler machen. Der liebe Gott ist unser Töpfer, der aus allem was wir haben und sind etwas Gutes machen kann – und wir alle jeder auf seine Weise so ein nützliches und schönes Tongefäß oder Teller …

 

Lied: Du hast uns deine Welt geschenkt

 

Fürbitte/Unser Vater

 

Segenslied


Herbert Sperber, Osnabrück