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Ostern heißt: Gott stellt die Verhältnisse auf den Kopf
Präses Manfred Rekowski predigte am Ostersonntag in Wesel
„Gottes Wille zum Leben ist ungebrochen und universal. Ostern beginnt mit einer Botschaft, die die Dinge auf den Kopf stellt. Da kann man es mit der Angst zu tun bekommen: Veränderung, neue Lebensverhältnisse, nichts bleibt, wie es ist. Doch darin liegt der Grund einer großen Freude“, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Dass die Verhältnisse nach Gottes Willen nicht bleiben werden, wie sie sind und dass jenen, denen es schlecht gehe, Gerechtigkeit widerfahren soll, gehöre zur biblischen Kernbotschaft. „Gott wird die Unrechtsverhältnisse umkehren, die auf Unrecht gegründeten Machtverhältnisse auf der Erde einstürzen lassen, er wird das Obere nach unten und das Untere nach oben kehren“, unterstrich Rekowski (60) in seiner Auslegung biblischer Verse aus dem 1. Buch Samuel: „Dieser radikale Umsturzgedanke kommt an vielen Stellen in der Bibel vor, aber nirgendwo wird er so sprachmächtig in Worte gefasst wie im Lied von Hanna. Unserem Gott hängt zu Recht der Ruf an, er hege eine besondere Zuneigung für die Benachteiligten und er werde ihnen zum Recht verhelfen. Und wenn man unserer Kirche heute bisweilen diese ,Parteilichkeit‘ vorwirft, dann ist das für mich ein Kompliment und keine ernst zu nehmende Kritik.“