Reise nach Israel: Kirche im Rheinland bedauert Absage durch Jüdischen Landesverband

Gemeinsamer Besuch sollte den Dialog vertiefen


House of Prayer © Wikipedia

Vom 26. bis 29. April 2018 sollte eine hochkarätig besetzte Gruppe aus rheinischer Kirche und dem Vorstand des Landesverbandes das christliche Dorf Nes Ammim im Norden des Landes besuchen.

Anlass für die gemeinsame Reise war das 70-jährige Bestehen des Staates Israels sowie eine Bekräftigung der gemeinsamen Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus in unserer Gesellschaft. Nachdem am Wochenende Kritik in Medien aufgekommen war, eine Arbeitshilfe der rheinischen Kirche für Gottesdienste anlässlich des israelischen Staatsgründungsjubiläums ignoriere historische Tatsachen und ergreife einseitig Partei für die Palästinenser, hat der Vorstand des Landesverbandes seine Teilnahme an der gemeinsam geplanten Reise nun kurzfristig abgesagt. Die Mitglieder der Kirchenleitung werden nun nicht nach Israel reisen, da das Anliegen, nämlich die Begegnung mit dem Landesverband und das gemeinsame Feiern des Jubiläums der israelischen Staatsgründung durch den überraschenden Rückzug des Landesverbandes hinfällig geworden ist.

„Gerade weil wir in vielen konstruktiven Gesprächen mit unseren jüdischen Partnern festgestellt haben, dass wir bei historischen und politischen Fragen auch unterschiedlicher Meinung sind, haben wir gemeinsam diese Reise nach Israel geplant, um  Gemeinsamkeiten in unseren Positionen noch besser wahrnehmen zu können, aber auch Unterschiede präziser zu beschreiben“, erklärt Präses Manfred Rekowski: „Umso mehr bedauere ich die Entscheidung des Vorstands des Landesverbandes. Gerne hätten wir auch die Reise mit dem Landesverband für das Gespräch über diese kontroversen Themen genutzt. Dort, wo sachliche Kritik an der Arbeitshilfe geübt wird, beschäftigen wir uns selbstverständlich damit.“

Wo die rheinische Kirche in aller Vielstimmigkeit und bei allen unterschiedlichen Sichtweisen mit Blick auf Israel steht, hatte Präses Rekowski auch gerade im Grußwort zu der Arbeitshilfe deutlich gemacht, deren unterschiedliche Rezeption nun letztlich zur Absage seitens des Landesverbands geführt hat: „Die Feierlichkeiten zur 70-jährigen Staatsgründung Israels […] sind auch für uns in der Evangelischen Kirche im Rheinland ein Grund zur Mitfreude. Wir wissen um die besondere Bedeutung, die der Staat Israel auch für die jüdische Gemeinschaft bei uns im Rheinland hat und wir teilen die Freude über das Bestehen dieses Staates, allen Anfeindungen in der Region und weltweit zum Trotz.“


EKiR