Trauer um Walter Herrenbrück

ErK: Ehemaliger Landessuperintendent ist tot


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"Ein warmherziger Zuhörer und kluger Ratgeber": Am 19. November ist Walter Herrenbrück im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Theologe wurde bekannt u.a. mit seinem Einsatz für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.

Der ehemalige Landessuperintendent der Evangelisch-reformierten Kirche, Walter Herrenbrück, ist tot. Der Theologe starb am 19. November 2021 im Alter von 82 Jahren in Nordhorn. Herrenbrück war 17 Jahre leitender Theologe und prägte mit seinem seelsorgerlich-zugewandten Stil über einen langen Zeitraum die Evangelisch-reformierte Kirche. Sein früher Einsatz für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare fand zwar 2004 keine Mehrheit in der Synode, war aber für die spätere Diskussion wegweisend. Die Gesamtsynode wählte Herrenbrück 1987 zum Landessuperintendenten. Mit seiner Pensionierung schied er 2004 aus dem Amt aus.

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden würdigte den Verstorbenen: „Ich bin Walter Herrenbrück in seiner Zeit als Landessuperintendent mehrere Male begegnet und erinnere mich an einen warmherzigen Zuhörer und klugen Ratgeber. Dabei war er humorvoll, feinsinnig und bescheiden. Walter Herrenbrück war weit über unsere Kirche hinaus präsent und hat ‚den Reformierten‘ durch sein klares theologisches Profil und sein großes Engagement in der Evangelischen Kirche in Deutschland hohes Ansehen verschafft. Seine Stimme hatte Gewicht. Unsere Evangelisch-reformierte Kirche hat Walter Herrenbrück viel zu verdanken. Wir werden ihn schmerzlich vermissen. Unsere Gedanken und Gebete sind in diesen Tagen bei seiner Ehefrau und seiner Familie. Wir wissen sie in Gottes Liebe geborgen.“

Walter Herrenbrück war der letzte Landessuperintendent der Evangelisch-reformierten Kirche. Nach einer Kirchenstrukturreform wurde das Amt abgeschafft. Sein Nachfolger als leitender Theologe, Jann Schmidt, trat sein Amt 2004 als Kirchenpräsident an.

Walter Herrenbrück wurde in Leer geboren. Er studierte Theologie in Heidelberg, Bonn und Göttingen und wurde Gemeindepastor in Uelsen (Grafschaft Bentheim). Von 1978 bis 1987 war er Leiter des Predigerseminars in Wuppertal-Elberfeld, der Ausbildungsstätte für Theologinnen und Theologen nach dem ersten theologischen Examen. Dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland gehörte Walter Herrenbrück von 1994 bis 2003 an. Sein letztes kirchliches Amt gab Herrenbrück mit 73 Jahren 2012 als Vorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden ab.

Herrenbrück lebte seit seiner Pensionierung in Nordhorn (Grafschaft Bentheim). Er hinterlässt seine Ehefrau und eine große Familie aus Kindern und Enkelkindern.


Quelle: ErK