Bilderverbot


© Andreas Olbrich

Ein altes jüdisches Gesetz wird von den Reformierten hoch gehalten und erweist immer wieder seine Aktualität.

In der Betonung des Bilderverbots nahm die reformierte Tradition die strenge Bilderlosigkeit der jüdischen Religion auf. Die Auswirkungen des Bilderverbots wirken auf die Gestaltung des Kirchenraums, begründen aber auch die theologische Einsicht, dass Gott für uns Menschen nicht zu fassen ist und nicht auf bestimmten, menschliche Perspektiven festgelegt werden darf. Bilder an den Wänden erscheinen dabei gegenüber den Bildern in den Köpfen zweitrangig.

Die strenge biblische Orientierung veranlasste die Reformierten dazu, die biblische Zählung der 10 Gebote zu übernehmen. Dabei erscheint das Bilderverbot, das Martin Luther in das erste Gebot integriert hatte, als eigenes Gebot. In der Betonung des Bilderverbots nahm die reformierte Tradition die strenge Bilderlosigkeit der jüdischen Religion auf.

In der heutigen Zeit wird das Thema Bilderverbot von der islamischen Religion stark besetzt. Die Eingabe von "Bilderverbot" in Google bringt mehrheitlich Texte aus dem islamischen Kontext.

Literaturtipps:

Du sollst Dir kein Bildnis machen. Wort-Bilder contra Bild-Bilder, ein Vortrag von Michael Weinrich

Eine philosophische Einordnung des Bilderverbotes von Astrid Deuber-Mankowsky

Von Andreas Mertin - in 10 Kapiteln auf reformiert-info

Von Ulrich Zwingli, Johannes Calvin und Karl Barth geschult wirft Andreas Mertin einen reformierten Blick auf die Kunst von ihrem Anfang in steinzeitlichen Höhlen bis zur Gegenwart. Der Medienpädagoge und Ausstellungskurator nimmt das Bilderverbot als Kultbilderverbot ernst. Das zweite Gebot sei jedoch kein Kunstverbot.
Notat to go

Eine These vorweg: Bilder haben für ihre Stürmer mehr Macht als im Glauben derer, die vor ihnen beten.

Das Bilderverbot bezieht sich nicht nur auf Bilder und Figuren, sondern auch auf Sprach- und Denkbilder von Gott.

Magdalene L. Frettlöh

Bildersturm – Protest gegen eine Kultur der Unfreiheit

Die reformierten Protestanten und die Bilder der Macht
Der Bildersturm war der Protest gegen eine Kultur der Unfreiheit – Gottes wie der Menschen.

Jörg Schmidt

Der Splitter und das Bild

Das Bilderverbot aus neuer Perspektive
Das Bilderverbot ernst zu nehmen, ist eine grundlegende Forderung und ein besonderes Gebot für Theologinnen und Theologen, die um eine geschlechtergerechte Sprache ringen.

Kune Biezeveld

Das ausgemalte Bilderverbot

Ein geschlechtertransparenter Deutungsversuch mit autobiographischen Pinselstrichen
Manches (Christus-)Bild steht nicht im Widerspruch zum Bilderverbot. Ein Beispiel ist Adam Elsheimers Darstellung der "Drei Marien am Grabe".

Magdalene L. Frettlöh, Das ausgemalte Bilderverbot - als WORD-Datei zum Download
Magdalene L. Frettlöh

Die Kirche des Wortes und die Macht der Bilder

Eröffnungsvortrag der Vortragsreihe „Begründete Freiheit“ zum 75. Gedenkjahr der Barmer Theologischen Erklärung, Berliner Dom - von Petra Bahr, Kuturbeauftragte der EKD
''Vor dem Hintergrund der Bildermacht des Nationalsozialismus erhebt die erste Barmer Theologische These einen bilderkritischen, ja ikonoklastischen Einspruch. (...) Die ins Bild gesetzte politische Theologie des Nationalsozialismus wird in Barmen ihrem Anspruch nach entlarvt als Konkurrenz zum einen Wort Gottes.''

Können wir ohne Bilder von Gott reden?

Predigt zu den Frageantworten 96–98 des Heidelberger Katechismus
Von Magdalene L. Frettlöh

Prof. Dr. Magdalene L. Frettlöh, Bern, 9. September 2013

Ältestenpredigerin Gudrun Kuhn, Nürnberg

''Ich will schauen dein Antlitz in Gerechtigkeit''

Psalm 17,15 - ausgelegt von Katja Kriener

Pfr. Katja Kriener

Was will das Bild?

Notat to go
Eine These vorweg: Bilder haben für ihre Stürmer mehr Macht als im Glauben derer, die vor ihnen beten.

Barbara Schenck