Iranisch-deutscher Besuch

Lippe: Internationaler Bibelkreis aus Detmold besucht Herforder Synagoge

Pfarrer Dieter Bökemeier (links) und Mitglieder des internationalen Bibelkreises in der Synagoge zusammen mit Prof. Matitjahu Kellig (rechts) © Lippe

Die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold konnte persisch-sprachige Mitglieder des internationalen Bibelkreises aus Detmold in ihrer Synagoge begrüßen.

Prof. Matitjahu Kellig, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, freute sich, dass er dem Besuch die Synagoge zeigen und aus dem Leben und der Geschichte der Gemeinde erzählen konnte. Er berichtete aber auch von seinen persönlichen Erfahrungen als Deutscher jüdischen Glaubens und der bedrohlichen Situation seit dem 7. Oktober, dem Tag des Hamas-Überfalls auf Israel.

Die anwesenden Mitglieder des Bibelkreises stammen mehrheitlich aus dem Iran, dessen offizielle Politik Israel als „Erzfeind“ ansieht. „Aber das ist nur die Regierung! Die meisten Menschen im Iran möchten mit Israel und den Juden in Frieden leben“, betonten die Christinnen und Christen mit iranischen Wurzeln. Es war ihnen ein Herzensanliegen, dies bei dem Besuch der Synagoge deutlich zu machen. Sie berichteten auch von der langen und reichen Tradition jüdischen Lebens im Iran, das aber nach Beginn der Islamischen Republik größtenteils endete. Beide Seiten erinnerten schließlich auch an eine wichtige Persönlichkeit der gemeinsamen Geschichte. Der Perserkönig Kyros II. eroberte im Jahr 539 v. Chr. das babylonische Reich und erlaubte der dort gefangenen jüdischen Bevölkerung die Rückkehr nach Jerusalem und in ihr eigenes Land.

Den internationalen Bibelkreis der Lippischen Landeskirche in Detmold besuchen meist Menschen, die aus verschiedenen Ländern nach Deutschland gekommen sind; viele von ihnen haben Wurzeln im Iran oder in Afghanistan. Dieter Bökemeier, Pfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration, der zusammen mit einem ehrenamtlichen Team den Bibelkreis leitet, hatte gemeinsam mit Prof. Matitjahu Kellig dieses Treffen organisiert.


Quelle: Lippe