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Amtsfrage zentrales Problem der evangelisch-katholischen Ökumene
Die Ökumene in einer ''Verlangsamungsphase''
„Religionen sind keine Produkte, die auf dem Markt konkurrieren“, so Michael Bünker, Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). In einem Fernsehinterview sprach sich der neue Bischof der lutherischen Kirche in Österreich jedoch für eine ehrliche Ökumene aus. Bedauerlich sei, dass sich in der Frage der Anerkennung der protestantischen Kirchen durch die römisch-katholische Kirche seit 40 Jahren nichts geändert habe. Die Ökumene sei in einer „Verlangsamungsphase“, so Bünker.
Das zentrale Problem in der Ökumene bleibt nach Michael Bünker das Amtsverständnis. Für Evangelische sei letztlich eine Position „unter dem Papst“ unvorstellbar. Die GEKE bereitet zur Verdeutlichung des evangelischen Amtsverständnisses zur Zeit ein Positionspapier vor. Darin werden neben grundsätzlichen Gedanken auch ökumenisch umstrittene Themen wie die Frauenordination berührt. Bünker: „Die Evangelische Kirche will attraktiv, offen und einladend sein. Menschen, die auf der Suche sind, sollen wissen, wofür die Evangelische Kirche steht“.
Bünker sprach sich gegen eine politische Instrumentalisierung von Religion und Kirche aus. Zudem sei es nicht Aufgabe der Kirchen, „im Spiel der Parteien Rat zu geben“. Zu Grundfragen des politischen Zusammenlebens dürften die Kirchen jedoch nicht schweigen, „denn auch wer schweigt, nimmt damit Stellung“. Im gesellschaftlichen Zusammenleben ortet Bünker ein „stärkeres Neben- und Gegeneinander“, die Kirchen wollten sich hingegen einsetzen für ein stärkeres „Mit- und Füreinander“. In diesem Sinne bedauerte Bünker auch, dass in der Integrationsdebatte zu oft die Sicherheitsfrage thematisiert würde. Vielmehr solle deutlicher werden, „dass Integration etwas ist, von dem wir alle profitieren“.
Wien, 4. Februar 2008
Quelle: Thomas Flügge, Pressesprecher der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) - Leuenberger Kirchengemeinschaft