Christi Himmelfahrt in reformierten Katechismen

Was gewinnen wir Gutes aus Christi Himmelfahrt? Was nutzt sie uns?

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Der von Calvin verfasste Genfer Katechismus (1545) und der Heidelberger von 1563 fragen geradezu modern nach dem Nutzen der Himmelfahrt. Die Antworten entfalten den vielfachen Nutzen für uns: die Pforte des Himmels wird geöffnet und vor dem Thron Gottes haben wir in Jesus Christus einen Fürsprecher.

Genfer Katechismus von 1545

Fragen 77 - 79:

77. Was gewinnen wir Gutes aus der Himmelfahrt?
Sie bringt einen doppelten Nutzen. Weil nämlich Christus in unserm Namen in den Himmel eingegangen ist, so wie er auch um unseretwillen zur Erde herabstieg, hat er uns den Zugang dorthin geöffnet, so dass uns die Tür offen steht, die vorher wegen der Sünde geschlossen war. Darüber hinaus erscheint er vor Gottes Angesicht als unser Vermittler und Anwalt [Röm 6,8-11; Hebr 7,25].
78. Aber hat sich Christus bei seiner Aufnahme in den Himmel nun so von uns zurückgezogen, dass er nicht mehr bei uns sein könnte?
Überhaupt nicht. Er hat im Gegenteil zugesagt, er werde bei uns sein bis ans Ende der Welt [Mt 28,20].
79. Ist dies als leibliche Gegenwart zu verstehen, dass er bei uns weilt?
Nein. Es muss unterschieden werden: sein Leib ist in den Himmel aufgenommen; seine Kraft hingegen ist überall ausgebreitet [Lk 24,51; Apg 2,33].

Heidelberger Katechismus von 1563

Frage 49: Was nützt uns die Himmelfahrt Christi?

Erstens: Er ist im Himmel
vor dem Angesicht seines Vaters
unser Fürsprecher.
Zweitens:
Wir haben durch unseren Bruder Jesus Christus
im Himmel die Gewissheit,
dass er als das Haupt uns, seine Glieder,
auch zu sich nehmen wird.
Drittens:
Er, sitzend zur Rechten Gottes,
sendet seinen Geist zu uns,
der uns Kraft gibt,
zu suchen, was droben ist,
und nicht das, was auf Erden gilt.

Frage 50: Warum wird hinzugesetzt "er sitzt zur Rechten Gottes"?

Christus ist dazu in den Himmel erhöht worden,
dass er sich dort erweise
als das Haupt seiner Kirche,
durch das der Vater alles regiert.