Kolumne

Jede Woche eine klare Meinung. Hier die bisherigen Ausgaben zum Nachlesen.

Die Beiträge aus der Redaktion und von externen Autor*innen über aktuelles Zeitgeschehen, philosophische oder theologische Fragen.

Nach Ostern: Den Tod überleben - wie Edward und Bella?

Die Suche geht weiter zwischen Blattlaus, Computerhirn und Katechismus. Eine nachösterliche Mittwochs-Kolumne von Barbara Schenck
Schuld an dieser Kolumne ist die Blattlaus. Ihr Sieg hat mich geradezu gezwungen Ostereier zu suchen. Ich bin ihr dankbar. Das Glück des Suchens ist nicht jedem gegönnt. Der Reihe nach: Am Gründonnerstag erscheint chrismon online mit der Schlagzeile: „Eins zu Null für die Blattlaus“.

'Hey, du Opfer!'

Jugendsprache vs. Tradition. Wer besetzt den Wortsinn?
Die Sprachwissenschaftler sind sich einig: Seit dem Jahr 2000 benutzen Jugendliche das Wort „Opfer“, um sich gegenseitig verächtlich abzuwerten. Notat to go - von Georg Rieger

Der Papst fährt mit dem Bus. Ist das der Anfang der neuen Bescheidenheit?

Mittwochs-Kolumne - diesmal von Georg Rieger, Urlaubsvertretung
Die Schweizer stellen sich an die Spitze der Occupy-Bewegung und nötigen ihre Spitzenverdiener zum Verzicht. Aber führt Bescheidenheit auch zu mehr Gerechtigkeit? Mir kommen da Zweifel.

Vom Lassen

''Sich gehen lassen: Alle Orgien, die im Bett wie die im Büro, sind zuletzt Orgien der Passivität.'' - Martin Seel
Manchmal packt mich ein Zitat und lässt nicht los: Lassen - Orgien - Passivität. Was für eine Verbindung!
"Ein Kulturchristentum, das sich in Abgrenzung zum Islam darstellt, hat keine Zukunft."

Eine Prise Häresie, bitte!

Mittwochs-Kolumne von Barbara Schenck
"Zücke Speer und Streitaxt wider meine Verfolger!", "vernichte meine Feinde ... und bringe alle um, die mich bedrängen", so betet König David im Psalm. Stillschweigend überspringt das Psalmgebet im christlichen Gottesdienst solche Verse. Doch wehe, wehe, wenn wir mit den ungeliebten Bibelworten nicht anders umzugehen wissen als zu schweigen. Unvermutet schlägt uns das beiseite Geschobene ins Gesicht. Zur Zeit gerade in einer Debatte über Monotheismus, Gewalt und religiöse Identität auf perlentaucher.de.

Was ist reformiert an den Grimmschen Märchen?

Mittwochs-Kolumne von Barbara Schenck
Sie erinnern sich an die Märchen aus Kindertagen und finden in ihnen keine reformierte Theologie? Die Frage danach erscheint abstrus? Vielleicht müssen wir tiefer schürfen? Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm wurden im reformierten Glauben erzogen. Ihr Urgroßvater war reformierter Pfarrer in Hanau, ihr Großvater in Steinau. Doch das ist noch nicht genug des reformierten Einflusses: Unter denen, die den Brüdern Märchen zutrugen, waren mindestens zwei Töchter aus hugenottischen Familien, namentlich Dorothea Viehmann und Marie Hassenpflug. Die historische Quellenlage reizt zu einer konfessionellen Märchen-Exegese. Ein Artikel in zeitzeichen wagt diesen Schritt. Er geht dem religiösen Grundton der "Grimmschen Märchen" auf die Spur und entdeckt dabei ein calvinistisches Erbe, das Reformierte verblüfft.

Wenn Christentum zärtlich ist und Atheismus höflich

Mittwochs-Kolumne von Barbara Schenck
"Das Christentum ist eine liebende, tolerante, ja zärtliche Religion", meint Alain de Botton, Atheist. Das zu lesen tut einfach gut. Mit Blick auf meinen eigenen Glauben ist "zärtlich" nicht das Adjektiv, das mir sofort in den Sinn kommt, aber ich muss zugeben: Was mit so viel Wohlwollen über "mein Christentum" gesagt wird, liest sich viel besser, als zum wer-weiß-wievielten-Male die Behauptung von der "zunehmenden Skepsis gegenüber Religion in der Gesellschaft"*.

Sehnsucht nach einem radikalen Glauben? Oder: Ein Skandal im ''Heidelberger''

Mittwochs-Kolumne von Barbara Schenck plus Kommentar
Gott hat befohlen, "die Lästerung seines Namens ... mit dem Tode zu bestrafen". Vor Schreck verschlägt es mir ein wenig die Sprache. Das steht in unserem "Heidelberger", Frage 100. Während Verleger von Kinderbüchern diskriminierendes Vokabular aus Klassikern streichen, um ihrem Bildungsauftrag gerecht zu werden, publiziert die Kirche die Forderung nach Todesstrafe für Blasphemie in einem Bekenntnis- und Unterrichtsbuch für Jugendliche.
Ein unverbesserlicher Optimist muss er gewesen sein, Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz. Als er den Heidelberger Katechismus einführte, wollte er seine Untertanen zu einem tugendsamen Lebenswandel bringen "je länger, je mehr". Lernt fleißig die Gebote und ihr werdet die allgemeine "Wohlfahrt" optimieren, so die Botschaft des Monarchen.