Ethik

In der reformierten Tradition spielt das richtige Handeln der Gläubigen eine wichtige Rolle. Nicht, um sich etwas bei Gott zu verdienen, sondern aus Dankbarkeit für den geschenkten Glauben sollen wir nach dem Willen Gottes handeln.

Die Einsicht, was genau Gott von uns Menschen will, ist den Reformierten freilich auch nicht in die Wiege gelegt. Es ist ein immer spannungsvoller Prozess, das jeweils Richtige herauszufinden - letzte Gewissheit kann es nie geben. In den Jahrhunderten nach der Reformation war von dieser Unsicherheit freilich oft nicht viel zu spüren: Verzicht auf alles Lustvolle und ein möglichst bescheidenes Leben galten als "gottgefällig" und wurden durch ein hohes Maß an sozialem Druck allen als Lebensform auferlegt.

In der jüngeren Geschichte waren die Reformierten dagegen oft die mutigeren Kämpfer gegen Bevormundung durch den Staat (insbesondere zur Zeit des Dritten Reiches) und engagiert für Frieden und soziale Gerechtigkeit.

Linktipps:

  • Was sagt die Evangelische Kirche zur Präimplantationsdiagnostik? Zur Stammzellforschung? Wie verfasse ich eine Patientenverfügung? Was regelt das Gesetz? Wer Information braucht oder Rat nötig hat für Entscheidungen in den medizinethischen Fragen des eigenen Lebens, findet evangelische Stellungnahmen und wichtige Sachinformationen im Internetportal www.ev.-medizinethik.de.

Die Ethik von Zuspruch und Anspruch

Gott schenkt keine billige Gnade
Mit Gottes Zuspruch in Jesus Christus geht einher sein Anspruch auf das ganze Leben eines Menschen.

Barbara Schenck

Wirtschafts- und Sozialethik bei Johannes Calvin

Grundlagen – Formulierungen – Wirkungen
Matthias Freudenberg nimmt in seinem Themenpapier zu den Vorurteilen gegenüber Calvins Gedanken Stellung.

Matthias Freudenberg

Die Friedensverantwortung der Kirche

Ein „Nein ohne jedes Ja“ zu Massenvernichtungswaffen
„Die Friedensfrage ist eine Bekenntnisfrage“ - erkannte der Reformierte Bund im Angesicht der atomaren Aufrüstung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Barbara Schenck
Miteinander statt Konkurrenzdenken, soziale statt individualistische Humanität, die Fremden als Geschwister zu erkennen, fordert Calvin.

Eberhard Busch

Das Imperium - ein brauchbarer Begriff?

Theologische Reflektionen
Die Erklärung des Reformierten Weltbundes in Accra "Bund für wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit" aus dem Jahre 2004 hat in These 11 einen Begriff gebraucht, der seither heftig diskutiert wird: Imperium.

Georg Plasger

Die Kirchen müssen die Weltwirtschaft verstehen

Erfahrungen der Kirche im neuen Südafrika
Eddie Makue, Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrats (SACC) im Gespräch mit Ahlerich Ostendorp, Pastor der Projektstelle Globalisierung der Evangelisch-reformierten Kirche.
Ein Plädoyer, wie Calvin die Schöpfung zu feiern, ja geradezu einen franziskanischen „Sonnengesang“ anzustimmen und sich im Umweltschutz zu engagieren.

Otto Schäfer
Die am Sabbat gebotene Ruhe umfasst eine "Ethik des Unterlassens", ist Widerspruch gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur.

Eberhard Busch

Globalisierung

Reformierte nehmen Stellung zur neoliberalen ökonomischen Globalisierung
Das "Nein zur gegenwärtigen Weltwirtschaftsordnung" in Accra 2004 löste auch unter Reformierten in Deutschland eine rege Diskussion aus über wirtschaftliche und soziale Ungerechtigkeit.

Calvin und die Frage nach dem Eigentum

Die Gaben Gottes „frei und gütig“ mit anderen teilen
Ein Artikel aus dem Evangelischen Soziallexikon zu Calvins Auslegung von Apostelgeschichte 4,34: „... denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte.“
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