Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gebet
Gott, Vater, Sohn, Heiliger Geist, //
Wie gut, Deinen Namen anzurufen in der Wirrnis der Zeit! / Wie gut, glauben zu dürfen, dass nicht wir es sind, / die da könnten die Kirche oder uns selbst / oder gar die ganze Welt erhalten. / Der das kann, bist Du ganz allein. / Und darum bitten wir Dich. / Denn uns schwant Böses. //
Da sind welche, die sich selbst für Gott halten. / Für Herren über Tod und Leben. Kriegsverbrecher, / die über Leichen gehen. / Selbstverliebte, die nicht wissen, / welch ein Segen ein funktionierender Staat ist. / Egomanen mit groß Macht und viel List. //
Und bei uns? Dir sei Dank – so schlimm ist es bei uns nicht! / Aber eine Provinzposse jagt die andere. / Das Gespür für das Ganze ist auch bei uns entschwunden. / Wahltaktische Spielchen – so leicht zu durchschauen wie ein Glas Wasser. / Eine Kandidatensuche, die sich nicht an Fähigkeiten, / sondern an Beliebtheitswerten orientiert. / Parolen, die nur auf die eigene Anhängerschaft zielen. / So wird unser Land nicht nach vorn gebracht. //
Und die Kirche? Schwach ist sie. Keine Kraft für die Welt. / Der Buß- und Bettag war ohnehin immer schon ungeliebt. / Jetzt ist er fast ganz verschwunden. / Übrig sind ein paar moralische Botschaften, / wie sie alle Menschen guten Willens sagen könnten. / Aber das ist keine Umkehr zu Dir. //
Hab umso mehr Dank für die, die zum Gottesdienst zusammenkamen. / Hab Dank für die, die an Deinem Tisch gestärkt wurden / und getröstet wieder in ihren Alltag gingen. / Wir brauchen die Umkehr zu Dir. / Alle brauchen die. / Gib sie uns. / Bevor es zu spät ist. //
Amen
Klaus Bröhenhorst, Hildesheim
Gott – //
Ich kann dich nicht preisen. / Ich kann nicht mit dir hadern. / Ich rechne nicht mehr mit dir. / Wie eine Krake breitet sich / der Nihilismus in meinem Kopf aus. //
Aber mein Herz brennt / voll Verlangen nach Hoffnung. //
Ich suche nach Menschen, / die in den Spuren Jesu gehen. //
Und mich mitnehmen. //
AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Paul, 8 Jahre
Gnädiger, geduldiger Gott, / offen von unserer Sünde zu reden / gelingt uns selten. / Schuld einzugestehen / fällt uns schwer, / und die Bitte um Vergebung / will uns kaum über die Lippen. / Lieber reden wir uns heraus, / sagen: So schlimm war es doch gar nicht, / oder: Andere sind noch schlechter als ich. //
Du hast es schwer mit uns, Gott. / Wir machen dir Mühe / mit unserer Uneinsichtigkeit und unserem Stolz. / Wir kränken dich in deinem Erbarmen / mit unserer Selbstgerechtigkeit. //
Gott, hilf uns, / ehrlich mit uns selber zu werden. / Erspar uns das Erschrecken nicht / über die Abgründe unserer Seele / und über das Böse, das wir anrichten. / Aber überlass uns nicht der Verzweiflung, / wenn wir einsehen müssen, / dass vieles nicht wieder gutzumachen ist. / Gott, vergib uns unsere Schuld / und lass uns zu neuen Menschen werden / im Vertrauen auf dich.
Sylvia Bukowski
Annegret Lambers, Osterwald
Catherine McMillan, Schweiz
Gott / Wir legen dir die Kriege der Welt vor / Die Menschen gemachte Not / Das Leid / Die erlittenen Verbrechen / Die abgetrennten Glieder von versehrten Körpern / Die verletzten Nerven / Die traumatisierten Seelen / Die geschundenen Gewässer Äcker Wälder / Die sinnlos verendeten Tiere / Missbrauchte Kinder / Das vorzeitige Ende von werdendem Leben / Die alten Menschen und ihre zerbombten Tage / Das Zerstörte was einst so wertvoll schien in Kultur und Wissen //
Wir legen uns selber an dein Herz wie schutzlose Vögel welche die Orientierung verloren haben / Dieses Kriegen muss ein Ende finden / Du Gott und wir Menschen müssen einen Anfang finden dem Leben zu liebe / Amen
Marianne Reifers, Luxor, Egypt