Psalm

Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen

Wöchentlich werden hier alte und neue Psalm Melodien zum Hören und Mitsingen bereitgestellt. In diesem Jahr sind hier die Kommentare von Dr. Alfred Rauhaus zum Psalm der Woche zu lesen. Zwischen 1995 und 2005 wurden sie im "Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden" veröffentlicht. Wir danken Herrn Dr. Rauhaus für die Zustimmung zur Veröffentlichung.

Psalm 113

1. Singt Halleluja, singt dem HERRN! / Anbeter Gottes, lobt ihn gern. / Lasst seines Namens Ruhm verbreiten! / Es werde Ruhm und Dank und Macht / dem Unvergleichlichen gebracht / in Ewigkeit der Ewigkeiten.

2. Die Sonn erweck den Lobgesang / vom Aufgang bis zum Niedergang, / ihn, ihn, den Herrlichen zu loben, / denn seine Kraft und Herrlichkeit / ist über alle Völker weit / und alle Himmel hoch erhoben.

3. Wo ist ein Reich wie Gottes Reich? / Und wer ist unserm Gotte gleich? / Wer wohnt wie er in lichter Höhe? / Wer übersieht des Himmels Heer? / Wer schaut hinab ins tiefste Meer? / Wer, der auf Erden alles sehe?

4. Er ist’s, der Armen hilft in Not, / Bedrängte rettet aus dem Tod, / dass jedermann sein Lob vermehre. / Er macht sie oft in seinem Reich / den Fürsten seines Volkes gleich / an Weisheit, Schätzen, Macht und Ehre.
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 85

1. Du warest vormals gnädig deinem Land, / du schontest es mit väterlicher Huld. / Bei dir, o HERR, das Volk Errettung fand, / und du vergabst aus Gnaden seine Schuld. / In Liebe hatte sich dein Zorn verkehrt, / es bat um Segen und es ward erhört. / So tröste jetzt auch uns mit deiner Gnad, / erbarme dich, vergib die Missetat. 

2. Horch nun, mein Geist, ob Gott nicht Antwort gibt / und nicht von Heil zu seinem Volke spricht. / O ja, von Frieden spricht er, denn er liebt / noch treu sein Volk, und er verlässt es nicht. / Nur dass man treu auf seine Worte hör / und niemals wieder sich zur Torheit kehr! / Ja, wer ihn ehrt, dem naht die Hilfe schon, / dass wieder Ehr in unserm Lande wohn.

3. Die Güte wird der Treu entgegengehn, / Gerechtigkeit und Friede küssen sich. / Du, Erde, wirst die Treue blühen sehn, / vom Himmel schaut Gerechtigkeit auf dich. / Gott ist uns gut und gießt Gedeihen aus, / das Erdreich bringt den Segen uns ins Haus. / Seht, vor ihm her geht die Gerechtigkeit, / die unser Land mit jedem Schritt erfreut. 
Melodie: Genf 1562 / Text: Str. 1 nach Johannes Stapfer 1719-1803, Str. 2 und 3 nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 40

1. Allzeit hab ich gehofft auf meinen Gott. / Er hat sich mir in Huld geneigt / und mir Barmherzigkeit erzeigt. / Der große Gott half mir aus tiefer Not. / Er hörte meine Bitte, / er lenkte meine Schritte, / lehrt mich ein neues Lied. / Selig, wer Gott vertraut / und immer auf ihn schaut, / die Bösen aber flieht. 

2. Groß sind die Wunder, die du hast vollbracht, / und nichts kommt deinem Ratschluss gleich. / Du bist an Gnad und Weisheit reich. / Niemand rühmt würdig deine große Macht. / Du willst nicht Opfergaben, / nicht eitle Spenden haben: / Du öffnest mir mein Ohr! / Dein Wort trag ich in mir, / treu will ich folgen dir, / zu dir schau ich empor.

3. Preisen will ich des HERRN Gerechtigkeit. / Ich tu sie allen Menschen kund, / und laut verkünden soll mein Mund, / Gott, deine Güte und Barmherzigkeit. / Stets deine Hilfe sende, / dich niemals von mir wende, / HERR, schütze mich allzeit! / Leit mich in deiner Gnad, / ihr mich auf sicherm Pfad, / du HERR der Herrlichkeit.

4. Leiden umgeben mich jetzt ohne Zahl. / Nun rächen meine Sünden sich, / und ihre Menge ängstigt mich, / mein Herz verzagt ob dieser großen Qual. / HERR, lös der Sünde Banden, / mach alle Feind zuschanden, / du meine Zuversicht! / Ewiger Herr und Gott, / du Retter aus der Not, / ach, komm und säume nicht!
Melodie: Genf 1551 / Text: Maria Bützler 1973


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 67

1. HERR, unser Gott, auf den wir trauen, / entzieh uns deine Güte nicht, / lass auf uns her dein Antlitz schauen, / erleuchte, tröst uns durch dein Licht, / dass durch uns auf Erden / mög verbreitet werden / was dein Arm getan! / Gott gibt Heil und Freuden. / Sähn doch alle Heiden, / was Gott geben kann! / /

2. Dich werden, Gott, die Völker loben, / von allen wirst du einst erhöht, / ja, du allein wirst hoch erhoben / in deines Namen Majestät. / Alle sehn entzücket, / wie dein Heil beglücket / jedes Volk und Land. / Ja, wo du regierest, / Menschen richtest, führest, / wird dein Heil erkannt. / /

3. Dich werden, Gott, die Völker loben, / von allen wirst du einst erhöht. / Ja, du allein wirst hoch erhoben / in deines Namens Majestät. / Gottes Erde gibet, / weil er Menschen liebet, / Brot, das uns erhält. / Er kommt uns mit Segen / überall entgegen. / Fürcht ihn, alle Welt! / / Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 135

1. Halleluja! Froh erhöht / unsers Königs Majestät! / Singt, ihr Knechte dieses HERRN, / Halleluja, dient ihm gern / und erhebt im Heiligtum / unsers Gottes hohen Ruhm! / /

2. Halleluja! Gott ist gut! / Wer ist freundlich so wie er? / Jauchzt und singt mit frohem Mut! / Denn er, aller Herren Herr, / wählte sich zu ewgem Ruhm / Israel zum Eigentum. / /

3. Ja, ich weiß es, Gott ist groß, / alle Götter sind nur Schein. / Unser HERR allein ist groß. / Himmel, Erd und Meer sind sein. / Seht, wie er in aller Welt / schafft und tut, was ihm gefällt. / /

4. HERR, dein Nam ist groß, dein Ruhm / währet nun und ewiglich. / Israel, dein Eigentum, / preiset und erhebet dich, / da auch Kind und Kindeskind / dich als seinen Heiland findt. / /

5. Ja, der HERR ist ewig treu, / schaffet seinem Volke Recht. / Seine Güte, täglich neu, / waltet über seinem Knecht. / Er nimmt, wie er stets getan, / gern sich seiner Diener an. / /

6. Jauchzt aus Zion, wo er thront, / dass sein hohes Lob erschall. / Alles, was in Salem wohnt, / von dem Lobe widerhall. / Halleluja, er ist da. / Gott ist seinem Volke nah. / /
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 20

1. Der HERR vernehme dein Begehren, / so oft du rufst in Not. / Dich wolle Jakobs Gott erhören, / sein Name schützt im Tod. / Er komm aus seinem Heiligtume / mit Hilfe dir entgegen / und zeige sich zu seinem Ruhme / dir nah auf deinen Wegen. / /

2. Wenn du ihm deine Opfer weihest, / seh er dich gnädig an, / dass du ihm wohlgefällig seiest, / der hoch belohnen kann. / Er schenke, was dein Herz begehret, / er wolle dich beraten. / Dein Planen werde ungestöret / zu segensreichen Taten. / /

3. Von deinem Heil wollen wir singen / und jauchzend vor dir stehn. / Der Jubel soll zum Himmel dringen, / HERR, lass den Wunsch geschehn! / Gott hilft in Gnaden seinem Knechte, / und er erhört sein Flehen, / reicht aus dem Himmel seine Rechte, / mit Macht ihn zu erhöhen. / /

4. Der Feind ist stolz auf Ross und Wagen, / doch Gott ist unsre Kraft. / Bald stürzen sie und sind geschlagen, / da er uns Hilfe schafft. / Wir wollen deiner Kraft uns freuen / und in dir überwinden. / O König, wenn wir zu dir schreien, / so lass uns Gnade finden! / / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 73

1. Ja, Israel hat dennoch Gott / zum Trost in aller seiner Not. / O, Gott ist gut den reinen Herzen, / ein Licht in Nacht, ein Trost in Schmerzen, / und doch war ich geglitten fast, / gestrauchelt unter meiner Last, / dass ich mich schon dem Falle nah / und meinen Glauben wanken sah. / /

2. Ich war empört und sah mit Neid / der Stolzen Pracht und Herrlichkeit, / die immerfort in Sünden leben / und immer höher sich erheben. / Nichts hemmet ihren freien Lauf, / selbst Gottes Wort hält sie nicht auf. / Sie tun, was ihnen dünket recht, / und ihre Kraft bleibt ungeschwächt. / /

3. Es spricht ihr Mund in hohem Ton, / als käm’s herab vom Himmelsthron. / Was ihre Zunge sagt auf Erden, / soll gelten und befolget werden. / Und selbst mein Volk, das Gott verehrt, / läuft ihnen nach und wird betört, / kehrt sich von Gott und sucht Genuss / in der Gottlosen Überfluss. / /

4. Wie groß ist der Versuchung Macht! / Fast hätt ich auch wie sie gedacht / und so verurteilt und betrübet, / die Gott als seine Kinder liebet. / So sann ich nach und suchte Licht, / ich suchte, aber fand es nicht, / der Zweifel warf mich hin und her, / das Rätsel blieb, es war zu schwer. / /

5. Doch als ins Heiligtum ich trat / und Gott im Licht und Klarheit bat, / da sah ich staunend, dass sich wendet / der Frevler Glück und plötzlich endet. / Denn ihre Herrlichkeit ist Schaum / und geht vorüber wie ein Traum. / Sind sie gleich Götzen, du, o Gott, / machst sie bald zu der Leute Spott. / /

6. HERR, nun häng ich an dir allein, / ja, ich will immer bei dir sein. / Du lässest meinen Fuß nie gleiten, / greifst meine Rechte, mich zu leiten, / nach deinem, nicht nach meinem Rat. / Du kommst und nimmst früh oder spat, / bin ich bewährt durch Kreuz und Leid, / mich auf in deine Herrlichkeit. / /

7. Wie gäb der ganze Himmel mir / Befriedigung, HERR, außer dir? / Kann ich durch alles Gut auf Erden / auch ohne dich gesättigt werden? / Verschmachtet Leib und Seel in mir, / so hab ich Speis und Trank an dir. / Gott, meines Herzens Trost und Teil, / du bist in Ewigkeit mein Heil. / /

8. Weh dem, der dir die Treue bricht! / Seht, er entgeht nicht dem Gericht, / der einst versprach, nur dir zu leben, / und hat den Götzen sich ergeben. / Gott nah zu bleiben allezeit / ist meine hohe Seligkeit. / Vertrau ich dir, so kann ich ruhn. / O HERR, einst preis ich all dein Tun! / / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 42

1. Wie der Hirsch bei schwülem Wetter / schmachtend nach der Quelle schreit, / also schreit zu dir, mein Retter, / meine Seel in Druck und Leid. / Ja, nach Gott nur dürstet mich; / Lebensquell, wo find ich dich? / O wann werd ich vor dir stehen / und dein herrlich Antlitz sehen? / /

2. Tränen sind bei Nacht und Tage / meine Speise, da der Spott / tief mich kränket mit der Frage: / »Wo ist nun in Not dein Gott?« / HERR, ich leide, weil ich seh, / dass ich nicht wie früher geh / unter Dank und Jubelchören, / dich in Zion zu verehren. / /

3. Seele, wie so sehr betrübet, / wie ist dir in mir so bang? / Harr auf Gott, der jetzt dich übet, / harr auf ihn, es währt nicht lang, / dann entspringt aus Druck und Leid / Freud und große Herrlichkeit. / Ich will meinen Heiland loben, / ewig werd mein Gott erhoben! / /

4. Wenn ich merk auf Gottes Güte, / die er jeden Tag mir zeigt, / das erhebet mein Gemüte, / unter meiner Last gebeugt. / Oft besing ich in der Nacht / seine Liebe, seine Macht, / und ich bete nicht vergebens / zu dem Gotte meines Lebens. / /

5. O mein Gott, mein Fels, wie lange / willst du denn vergessen mich? / Macht mir doch mein Feind so bange, / und voll Leid und Schmerz bin ich. / Mir bereitet’s Qual und Pein, / wenn die Spötter täglich schrein: / Wo ist Gott, auf den du bautest, / dem du allezeit vertrautest? / /

6. Seele, wie so sehr betrübet, / wie ist dir in mir so bang? / Harr auf Gott, der jetzt dich übet, / harr auf ihn, es währt nicht lang, / dann entspringt aus Druck und Leid / Freud und große Herrlichkeit. / Ich will meinen Heiland loben, / ewig werd mein Gott erhoben! / / Melodie: Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793 / Satz: nach Johann Crüger 1658


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
Psalm 130

1. Aus meines Jammers Tiefe / ruf ich, o Gott, zu dir. / Du halfst, wenn sonst ich riefe. / Mein Heil, hilf jetzt auch mir! / Mein König, hör mein Klagen, / nimm meine Bitten an. / Lass mich doch nicht verzagen, / da Gnade retten kann. / /

2. Ach rechnest du die Sünden / dem Übertreter zu, / wer kann dann Rettung finden? / Wer zürnet, HERR, wie du? / Allein du kannst vergeben, / du tilgest alle Schuld, / dass wir hinfort dir leben / und preisen deine Huld. / /

3. Ich hoff auf dein Erbarmen, / und meine Seele harrt. / O Gott, du hast den Armen / dich oft geoffenbart. / Ach bleib mir nicht verborgen! / Des Nachts ersehne ich / dem Wächter gleich den Morgen. / Wann zeigt der Morgen dich? / /

4. Harrt auf den HERRN, ihr Frommen! / Bei ihm ist Gnad und Huld. / Das Heil wird von ihm kommen. / Harrt seiner mit Geduld! / Er wird von allem Bösen, / von Sünd und Jammer hier / sein Israel erlösen. / Das tu er auch an mir. / /
Melodie: Straßburg 1539 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Dick Sanderman
Psalm 95

1. Auf, singt dem HERRN, singt seinem Ruhm, / der seinem Volk und Eigentum / sich als ein Fels und Heiland zeiget! / Kommt vor sein Angesicht mit Dank / und einem jauchzenden Gesang, / da er sich huldreich zu uns neiget! / /

2. Der HERR ist hoch und groß an Kraft, / ein König, der die Kön’ge schafft / und in den Staub darnieder leget. / Seht seine Hand, sie hält und deckt / den Schatz, der tief im Abgrund steckt, / und was der Berge Gipfel träget. / /

3. Sein ist das Meer, sein ist das Land, / sie zeigen ihres Schöpfers Hand. / Seht, was wir sind, hat er gegeben. / Kommt, lasst zu unserm Gott uns ziehn, / vor ihm anbetend niederknien / und unsern Schöpfer hoch erheben! / /

4. Er, der uns schuf, ist unser Gott, / wir sind, weil er es so gebot, / sein Volk und Schafe seiner Weide. / Hört ihn, da er noch heute spricht: / »Verhärtet eure Herzen nicht!« / Ja, ihm gehorchen bringet Freude! / /
Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Lyon 1548 / Text: nach Matthias Jorissen 1793


Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
<< < 371 - 380 (408) > >>