Psalm
Psalmmelodien zum Mitsingen und -summen
1. Wer in dem Schutz des Höchsten lebt, / in seinem Schatten wohnet, / der spürt, wie Gott ihn trägt und hebt / und ihn in Not verschonet. / Gott hört’s, wenn meine Seele spricht: / »Du bist’s, auf den ich traue.« / Drum ist er meine Zuversicht, / auf den ich alles baue. /
2. Gott ist es, der dir Hoffnung gibt, / von Fesseln dich befreiet. / Gott ist es, der dein Leben liebt / und in der Angst erneuet. / Du findest deine Sicherheit / im Schatten seiner Flügel. / Dein Schutz und Schild ist allezeit / sein Wort, der Wahrheit Siegel.
3. Die Seuche, die im Finstern schleicht - / lass dir davor nicht grauen. / Wenn tags der Tod vorüberstreicht, / du kannst ihn furchtlos schauen. / Du siehst das Morden ringsumher, / zur Linken tausend sterben / und dort zur Rechten zehnmal mehr. / Doch fürchte kein Verderben.
4. Denn Gott ist deine Zuversicht / und Zuflucht in Gefahren. / Der Allerhöchste täuschet nicht, / er wird dich treu bewahren. / Der HERR wird seiner Engel Wacht / auf deine Wege senden, / die tragen dich in Gottes Macht / auf ihren treuen Händen.
5. »Weil«, spricht der HERR, »er mein begehrt, / mich über alles liebet / und meinen Namen kennt und ehrt / und mir sich ganz ergibet, / so soll ihm, was er unternimmt, / in allem wohl gelingen. / Zur Herrlichkeit, für ihn bestimmt, / will ich ihn selber bringen.
6. Ruft er mich an, so will ich ihn / in aller Not erhören, / und wer ihm droht, soll vor ihm fliehn, / ich setz ihn hoch in Ehren / und lass ihn, ist er lebenssatt, / im Licht mein Heil erblicken. / Den, der mich ehrt, will ich mit Gnad / in Ewigkeit erquicken.«
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Dick Sanderman
1. Einst saßen wir verbannt an Babels Strömen / und weinten laut, wenn wir, erfüllt von Sehnen, / an Zion dachten. Unser Herz war bang, / vor Gram verstummt des Mundes Lobgesang. / Still hingen in der hohen Bäume Zweigen / dort unsre Harfen, um mit uns zu schweigen.
2. »Von Zion singt! Singt uns die Zionslieder! / Lobt euren Gott! Weckt auf den Jubel wieder!« / So drängte uns der Feinde bittrer Spott. / So höhnten sie und schmähten dich, o Gott. / Ach, wer kann fern im fremden Land dich ehren, / mit Lobgesang dort deinen Ruhm vermehren?
3. Wenn sich mein Herz von Zion sollte wenden, / so mög entfliehn die Kraft aus meinen Händen! / Die Zunge klebe mir am Gaumen an, / wenn ich Jerusalem vergessen kann, / wenn ich dich, Zion, sollte nicht erheben / weit über jede Freud in meinem Leben.
4. Vergiss, HERR, nicht, was Edoms Söhne sprachen / am Unglückstag, als Zions Mauern brachen. / Es schmähte laut ihr treulos frecher Mund: / »Reißt nieder, reißt hinab bis auf den Grund!« / Wie Babel ohn Erbarmen hat vernichtet, / werd es, o HERR, von deinem Zorn gerichtet. / Melodie: Straßburg 1539 / Lyon 1551 / Text: Alfred Rauaus 1989
Dick Sanderman
1. Ach, HERR, wie hast du uns zerstreut, / gezürnt, verstoßen lange Zeit! / Zu dir wir kommen, nimm uns an, / du hilfst, so niemand helfen kann. / Sieh, wie die Erde bebt und wankt! / Sieh, wie sie zittert, taumelt, schwankt! / Der Erde Grund kann nicht bestehen. / Vor deinem Zorn muss er vergehen.
2. Wie schrecklich, HERR, ist dein Gericht! / Du wandtest von uns dein Gesicht. / Du tränktest uns mit Taumelwein, / ja, bittren Trank schenkst du uns ein. / Ach, lass uns bald dein Zeichen sehn, / dass wir des Todes Pfeil entgehn. / Lass deine Macht sich offenbaren / dass, die du liebst, dein Heil erfahren.
3. So sprach der HERR im Heiligtum: / Erneuern will ich meinen Ruhm, / wenn siegreich jedes Volk und Land / ich mir erwerb mit starker Hand. / Ja, aller Herrscher Glanz und Pracht / wird Beute meiner Siegesmacht, / bis alle Völker dieser Erden / zu meinem Reich gezählet werden.
4. Noch sehen unsre Augen nicht / die Welt in deinem Siegeslicht. / Noch leben wir in dunkler Nacht, / verborgen ist uns deine Macht. / Hilf uns, o Gott, aus aller Not! / Du, HERR, allein bist unser Gott. / Dein starker Arm muss für uns streiten / und in die Stadt des Heils geleiten. / Melodie: Genf 1562 / Text: Alfred Rauhaus 1990
Audio-File: Dick Sanderman
1. O judge me, God of my salvation, / Plead Thou my cause, defending me / Against a cruel, ungodly nation; / From a deceitful generation / O save Thou me and set me free, / That I may honor Thee.
2. Thou art my stronghold from oppression, / O why then hast Thou cast me off? / Why let my foes with their aggression / Cause me such mourning and depression? / See how they gather round to scoff / And at my woes to laugh.
3. Send forth, O LORD of my salvation, / Thy light and truth to be my guide; / O let their rays, in my privation, / Lead me unto Thy habitation, / Where ‘neath Thy wing I’ll be supplied / With grace Thou wilt provide.
4. Then, at Thy sacred altar bending, / My heart to God in prayer I’ll raise. / With harp and voice, in worship blending, / Thy courts resound; while Psalms, ascending / To God my highest joy, bring praise / For all His wondrous ways.
5. My soul, why are you sad and grieving, / Why so oppressed with anxious care? / Hope yet in God, His Word believing; / For, light and joy from Him receiving, / I’ll praise His Name again and laud / My Helper and my God.
William Kuipers, 1931, et alv
Audio-File: Genevan Psalter, Owens, Michael E.
1. So wird es stets geschehen: / Wer an den HERRN sich hält, / dem wird es wohl ergehen, / weil Gott dein Tun gefällt. / Du siehts, wie reicher Segen / auf deinem Leben ruht. / Gott ist mit deinen Wegen: / Wohl dir, du hast es gut!
2. Der HERR gibt deinem Leben / Gelingen und Gedeihn, / lässt Freunde dich umgeben, / du muss nicht einsam sein. / Er stellt an deine Seite / den Menschen, der dich liebt, / und Kinder, dir zur Freude, / weil er so gerne gibt.
3. Bis in die fernsten Zeiten / wird dich von Zion aus / die Huld des HERRN geleiten, / dich und dein ganzes Haus. / Gott hat dir Glück beschieden, / aus Zion scheint es hell, / ja, über dir sei Frieden / und über Israel.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauhaus 1992
Audio-File: Chormusik zum Genfer Psalter
1. Ihr Mächtigen, nach Gottes Willen / die Hüter der Gerechtigkeit, / bestellt, den Erdkreis allezeit / mit Recht und Frieden zu erfüllen: / Wenn ihr die Stimme hebt und sprecht, / ist, was ihr sagt, dann wirklich Recht?
2. Und wenn ihr wägt mit euren Händen / was Wahrheit und was Lüge sei, / dann sprecht ihr doch den Bösen frei / und wollt das Unrecht nicht beenden, / weil euer Herz die Schlechtigkeit / mehr liebt als die Gerechtigkeit.
3. Die Bösen gehn, seit sie geboren / vom ersten Tag, von Anfang an / beherzt auf ihrer falschen Bahn. / Wer auf sie trifft, der ist verloren. / Ihr Gift bringt um, und niemals hört / die Schlange, wenn man sie beschwört.
4. Errett uns, Gott! Du musst verschließen / der Bösen Rachen, der uns droht. / Ach hilf uns, HERR, aus unsrer Not! / Lass sie wie Wasser schnell verfließen. / Lass sie vergehen wie das Gras, / wie Dornen, die das Feuer fraß.
5. Wie wird sich der Gerechte freuen, / wenn er erlebt, dass Gottes Kraft / Gerechtigkeit auf Erden schafft. / Dann sagen alle: Den Getreuen / belohnt der HERR, der in der Welt / durch seine Macht das Recht erhält.
Melodie: Genf 1562 / Text: Alfred Rauaus 1991
Audio-File: Dick Sanderman
1. HERR, meine Stärke, dich will ich erheben, / mein Fels, mein Hort, der Zuflucht mir gegeben. / Mein Schirmer und mein Schild warst du, o Gott, / bei dir fand Rettung ich in meiner Not. / Als hoch mein Haupt des Todes Flut bedecket, / die Ströme des Verderbens mich erschrecket, / in meiner Not schrie ich, o HERR, zu dir, / da hörtest du und wandtest dich zu mir.
2. Die Erde bebte und die Berge wankten, / erzitterten vor seinem Zorn und schwankten. / Ja, Rauch und Feuer gingen von ihm aus. / Mit Finsternis und großen Sturmes Braus / erschien der HERR, vor seinem Schelten flohen / die Fluten, die sein Schöpfungswerk bedrohen. / Aus tiefen Wassern zog mich seine Hand, / dass Rettung ich vor meinen Hassern fand.
3. Der HERR hat mir getan nach meinen Taten. / Ich wandelte den Weg, den er geraten. / Von meinem Gott fiel ich nicht treulos ab. / Sein heilig Recht ich stets vor Augen hab. / Du, HERR, beweist den Treuen deine Treue, / dass deine Huld die Lauteren erfreue. / Den Armen hilfst du. Hochmut stürzet schnell. / Du bist mein Licht, du machst mein Dunkel hell.
4. Mit dir kann ich der Feinde Schar bezwingen, / mit meinem Gott auch über Mauern springen. / Vollkommen ist sein Weg, sein Wort ist wahr. / Er ist ein Schild, schützt mich in der Gefahr. / Denn wer ist Gott, wenn nicht der HERR alleine? / Und welche Macht erhält so wie die seine? / Er gürtete mit Kraft mich allezeit. / Er führte mich zum Sieg in jedem Streit.
5. Er macht mich schnell und führt mich auf die Höhen. / Er machte mich geschickt und ließ mich sehen, / wie seine Huld auf weiten Raum mich stellt / und seine Kraft die Feinde niederfällt. / Sie konnten nicht vor meiner Hand bestehen. / Ich ließ wie Staub im Winde sie verwehen. / Dein Beistand hat Errettung mir gebracht / von ihrer Wut und großen Übermacht.
6. Du setztest mich zu vieler Völker König / und machtest mir die Fürsten untertänig, / hobst mich empor durch deine starke Hand. / Ich preise dich, bei dem ich Rettung fand. / Dich, HERR mein Heil, will ewiglich ich loben. / Dein Name sei für immer hoch erhoben. / Ja, Hilfe ward stets Davids Haus zuteil. / Durch deine Huld fand dein Gesalbter Heil.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: Alfred Rauaus 1990
Audio-File: Dick Sanderman
1. HERR, du wirst merken auf mein Flehen. / Am Morgen schau ich aus nach dir. / Mein Gott, als Tröster zeig dich mir. / Ich weiß doch: Wer dein Recht will schmähen, / kann nicht bestehen.
2. Ich will voll Dank dein Haus betreten, / dein Wort ermutigt mich dazu. / In deinem Tempel find ich Ruh, / um deinen Namen anzubeten, / den hoch erhöhten.
3. HERR, deinem Wort will ich mich fügen. / Mach eben vor mir deine Bahn / und zeig mir, wo ich gehen kann. / Der Feind will gern dein Recht verbiegen / und mich betrügen.
4. Lass büßen ihn nach deinem Willen, / sein böses Treiben bring zu Fall / und tilg den Frevel überall. / Den Sturm des Unrechts wirst du stillen, / dein Wort erfüllen.
5. Ich weiß, du wirst mit deinem Segen / ein Schild sein dem, der dir vertraut, / lässt jauchzen den, der auf dich baut, / kommst ihm auf allen seinen Wegen / gnädig entgegen. / Melodie: Straßburg-Genf 1542 / Text: Walter Herrenbrück 1991
Audio-File: Dick Sandermann
1. Der Böse redet stolz sich ein, / dass Gottesfurcht sei Wahn und Schein, / dass Gott darauf nicht achtet. / Dann rühmt er, dann gefällt er sich, / wenn er geheim und öffentlich / nach Freveltaten trachtet. / Sein Denken ist Vermessenheit, / sein Wort und Tat Gottlosigkeit, / und nimmer sinnt er Gutes. / Des Nachts erdenkt er seinen Plan, / schafft sich am Tage freie Bahn, / wirkt Unheil frohen Mutes.
2. HERR, deine Güt und Wahrheit steht, / so hoch und weit der Himmel geht, / dein Recht steht ohne Wanken. / Ist dein Gericht ein Abgrund mir, / so müssen Mensch und Vieh doch dir / für deine Hilfe danken. / Wie teur ist deine Güte! Du, / du gibst den Menschenkindern Ruh / in deiner Flügel Schatten, / wo du aus Freudenströmen tränkst, / die Güter deines Hauses schenkst / und hoch erquickst die Matten.
3. Bei dir fließt unser Lebensquell, / in deinem Lichte sehn wir hell, / wir können sonst nicht sehen. / Lass über deiner Kinder Schar / dein Recht und Gnade immerdar / als Schild und Sonne stehen. / Kein stolzer Fuß zertrete mich, / nie rühm die Hand des Frevlers sich, / dass sie mich stoß darnieder. / Die Bösen stürzt ihr böser Sinn, / seht, die Verbrecher sinken hin / und kehren nimmer wieder.
Melodie: 1543 / Genf 1551 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Audio-File: Chormusik zum Genfer Psalter
1. Gott, der HERR regiert. Ihm allein gebührt / Ehre, Macht und Reich. Völker, bücket euch, / bücket euch vor ihm auf den Cherubim! / Seht, die Erde bebet, wenn er sich erhebet!
2. Gott allein ist groß, herrlich Zions Los. / Aller Völker Macht bei ihm nichts geacht’t, / alles bückt sich hier. Jeder huldge dir, / preise deinen Namen hoch und heilig. Amen.
3. Seht die Majestät unsers Königs, seht, / wo ist wohl ein Reich seinem Reiche gleich? / Weil er liebt das Recht, liebt es Herr und Knecht. / Er hat Licht und Leben seinem Volk gegeben.
4. Kommt, erhebet gern unsern Gott und HERRN! / Werft euch vor ihm hin und anbetet ihn, / wo sein Schemel steht und er sich erhöht. / Preiset seinen Namen hoch und heilig. Amen.
5. Auf, erhebet gern unsem Gott und HERRN! / Fallet vor ihm hin und anbetet ihn! / Der uns nahe wohnt, noch den Sucher lohnt. / Er, der HERR, ist heilig. Unser Gott ist heilig.
Melodie: Genf 1562 / Text: nach Matthias Jorissen 1793
Audio-File: Dick Sanderman