Wort und Bild
Das Aufbrechen eines kultursystematischen Problems in der Reformation
Öffentlicher Vortrag
Der Kulturhistoriker Prof. em. Dr. Michael Maurer geht der Frage nach, mit welchen Mitteln Menschen Kultur schaffen und in welcher Weise Überlieferung von einer Generation zur anderen möglich wird. Wenn wir in die historischen Anfänge des Menschengeschlechtes zurückgehen, haben wir zunächst das gesprochene Wort auf der einen Seite und das geschaffene Bildnis auf der anderen. Das mosaische Bilderverbot reservierte für die jüdische Religion das Wort.
Im Christentum entwickelte sich die Geschichte von der Bildlosigkeit des Urchristentums zur Übernahme der Bilder nach der konstantinischen Wende; vom Bilderstreit, der die lateinische Kirche und die Ostkirche trennte, bis zum reformatorischen Postulat „Allein die Schrift“, das mit der Abschaffung der Bilder und dem Bildersturm freilich nur im radikalen Teil der reformierten Kirchen konsequent verwirklicht wurde.
Der Vortrag gilt der Frage, welche kultursystematische Bedeutung die Reformation im Spannungsfeld von Wort und Bild hatte – was die neuzeitlich-protestantische Akzentuierung des Wortes und der Schrift für die abendländische Kulturentwicklung bedeutete.
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Tagung 'Konfession und Kunst - Frühneuzeitliche Ästhetische Kulturen im interkonfessionellen Vergleich'
19:00 Uhr
Johannes a Lasco Bibliothek, Emden
Eintritt frei